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Bild des Benutzers päffi
Verbunden: 23. September 2010 - 23:42
Unverträgliche Gläser trotz gleicher Stärke?

Guten Abend,

ich habe seit einigen Wochen eine neue Fassung mit neuen Gläsern bei gleich gebliebenen Werten. So sehr ich mich auch über die neue Fassung freue, so sehr ist mir das Sehen eine Qual. Mittlerweile sind die Gläser auch schon einmal ausgetauscht worden. Obwohl ich eine leichte Verbesserung feststelle, habe ich immer noch ziemlich starke Beschwerden.

Ich bin diesen Leidensweg gewohnt. Schon bei meiner letzten Brille wurden die Gläser anfänglich drei Mal (!!!) ausgetauscht ehe ich unbeschwert sehen konnte. Damals meinte der Optiker, dass die Zentrierung um einen Wert abgewichen sei, den kaum ein anderer Brillenträger wahrnehmen würden, weil er so gerinfügig sei. Ich schloß aus dieser Aussage, dass meine Augen offenbar sehr sensibel auf Veränderunge bzw. Abweichungen reagieren. Heute bin ich mir nicht mehr sicher, ob die Erleichterung letztlich mit der Korrektur der Zentrierung oder einfach damit zu tun hatte, dass die Gläser beim dritten Anlauf per Zufall "passten".

Der Optiker versuchte, die Werte der neuen Brille soweit wie möglich an der alten auszurichten. Es lässt sich demnach offenbar aus keinem meßbaren Wert heraus erklären, warum ich derartige Probleme beim Sehen habe. Seit Tagen versuche ich mich nun, trotz Kopfschmerzen und Schwindel, an die (zweiten) neuen Gläser zu gewöhnen. Ich bin pessimistisch, dass das klappt. In der Vergangenheit ist das Projekt "Gewöhnung" regelmäßig gescheitert. Paradoxerweise merke ich nämlich schnell, ob ich die Gläser vertrage oder nicht.

Ich bin nun ziemlich ratlos und der Optiker ist es auch, weshalb er sich nicht mit mir beschäftigen möchte. Vielleicht hält er mich für neurotisch oder einfach für nervig.

Ich möchte deshalb gerne in diesem Forum fragen, ob jemand Ideen zu meinem Problem hat. Kann es sein, dass ich eine Art "Hypersensitivität" in Bezug auf Brillengläser habe? Wie könnte man das in den Griff bekommen? Muss ich vielleicht diverse Gläser unterschiedlicher Hersteller und Fabrikate ausprobieren? Wie soll ich das nur bezahlen?Gäbe es darüber hinaus Gründe für meine Schwierigkeiten? Muss ich eventuell meine alte Brille tragen, weil sie die einzigen Gläser besitzt, welche meine Augen vertragen.

Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen, weil ich meine neue Brille gerne weiterhin tragen würde. Sie steht mir nämlich ganz gut;-))

Vielen Dank also schon mal im Voraus für eure Unterstützung.

Herzliche Grüße,

 

Päffi

Bild des Benutzers Roman
Verbunden: 11. August 2004 - 0:00

Hallo Päffi!

Es wäre interessant und sehr hilfreich wenn Du Deine Glaswerte einmal schreiben könntest. Du hast doch bestimmt einen Brillenpass oder eine Rechnung mit Deinen Werten bekommen. Daraus könnte man evtl. schon einiges ableiten.

In diesem Sinne.

Viele Grüße

Roman

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo

 

nur so zum reflektieren:

Gleiche Glaswerte, müssen nicht identisch zentriert sein.

... können von unterschiedlicher Materialqualität sein, z.B. andere Durchbiegungen der Brillenlinsen

... können von unterschiedlichen Herstellern stammen, Folge s.o.

... können ein anderes Flächendesign aufweisen

Die Fassung kann durchgemuschelter sein, kann in der Vorneigung, in der Größe variieren (Folge: geänderte Mittendicke der Brillenlinsen) usw.

Wie Roman schon schrieb, vorallem die Werte der Rezeptur der Brillenlinsen wären eine erste Hilfe.

Ganz sicher hat Deine Empfindung einen realen Hintergrund.

Wenn der Kollege diesen nicht erkennen kann, kann das auch ein Zeichen von nicht optimaler gerätetechnischer Ausstattung sein, mit dem Ergebnis, dass die Anfertigung einer Brille grösseren Schwankungen ausgesetzt ist und dies wirst Du dann evtl. bemerken. Nicht aber der kollege Optiker.

Evtl. hilft es auch durch Einschalten eines versierteren kollegen vor Ort dem Fehler auf die Spur zu kommen.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers päffi
Verbunden: 23. September 2010 - 23:42

Hallo,

 

erst einmal vielen Dank für die Antworten. Es hilft mir sehr, in diesem Forum mit versierten Menschen zu sprechen. Eben habe ich den Brillenpass abgeholt und kann nun die Werte angeben:

sph: r-3,25/ l-2,50

cyl:r-0,50/l-0,50

Achse: r-15/l137

Hoya HL 1,5

Die Optiker haben gesagt, dass es sich bei diesen Werten um dieselben Werte wie die der alten Brille handelt. Es scheint so, dass alle bisher gemessenen Werte ihre Richtigkeit haben.

Meine Probleme mit der Brille bestehen leider trotzdem, obwohl die Gläser ja mittlerweile schon einmal ausgetauscht wurden. Mich verunsichert und frustriert das sehr, da momentan keine Lösung in Sicht scheint.

Ich habe das Gefühl zwar scharf zu sehen, aber wenn ich mich schnell bewege oder der Kopf nach langem unten halten hebe, "gleitet" meine Sicht nicht. Es scheint eine Art minimaler Verzögerung im Sehen zu geben, die mir sogar Schwindel bereitet. Mein Eindruck ist, dass die rechte Seite stärker betroffen ist. Woher die Kopfschmerzen rühren - auch die Augäpfel schmerzen - kann ich nicht genau sagen. Mein gesamtes Gehirn fühlt sich an wie bei einem Muskelkater. Ich empfinde es einfach als sehr große Anstrengung mit der Brille zu sehen. Mit meiner alten Brille sehe ich sicher und stabil, mit der neuen sehe ich unsicher und instabil. Da tritt auch nach einer Woche noch keine Gewöhnung ein. Entschuldigt, dass ich das nur so unprofessionell und subjektiv ausdrücken kann. Bisher habe ich mich mit Optometrie noch nicht so intensiv beschäftigt;-)) Ich wünschte natürlich, dass ich klarere Aussagen machen könnte, dann läge eine Lösung und das Verständnis der Optiker vielleicht näher.

Nächste Woche habe ich einen Augenarzttermin. Bis dahin versuche ich mich noch mit der neuen Brille anzufreunden. Für das Wochenende habe ich mir aber Urlaub verschrieben und trage nun die alte Brille. Ich kann mich sonst einfach nicht erholen. Ist das vielleicht kontraproduktiv? Unterbreche ich damit einen möglichen Gewöhnungsprozess?

Ich würde mich freuen, von euch zu hören. Vielleicht habt ihr ja Hinweise oder Vorschläge, die mein Leid verkürzen können.

Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende,

Stephanie

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Stephanie,

es muss einen Unterschied zwischen den Brillen geben.

Über einen Augenoptikerkollegen oder evtl. sogar Deinen Augenarzt lasse beide Brillen in gleicher Art mal in einem Messgerät (Scheitelbrechwertmesser) ausmessen und lass Dir einen Kontrollabschnitt ausdrucken. Möglichst mit der Einstellung des Gerätes auf 1/100 el dpt. Super wäre es wenn das Gerät den Zentrierabstand der Gläser mit ausdruckt.

Des weiteren hattest Du geschrieben, immer bei neuen Brillen eine längere Eingewöhnungsphase zu haben. Dies spricht keinesfalls für Deinen Optiker, denn aus Erfahrung sollte er lernen und es besser machen.

Keinesfalls bist Du der Schuldige!

Übrigens, unter dem Forum "Binokularsehen" könntest Du mit Deinem Problemfeld fündig werden, lese Dich mal in einige Beiträge ein. Das Thema Schielen und Doppelbilder kannst Du dabei erstmal ignorieren, da es andere Probleme behandelt.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers päffi
Verbunden: 23. September 2010 - 23:42

Hallo Paul-Gerhard,

vielen Dank für Deine Antwort. Es hilft mir sehr zu hören, dass meine Sorgen wahrscheinlich wirklich mit der Brille bzw. den Gläsern zusammenhängen. Es ist nur gerade sehr schwierig hier vor Ort jemanden zu finden, der das genau so sieht. Zwei Optiker haben mir bisher den Eindruck vermittelt, dass mein Problem aus optometrischer (??) Sicht nicht nachvollziehbar sei. Möglicherweise hat der Augenarzt mehr Verständnis. Ich werde bei meinem Termin in jedem Fall darum bitten, dass die Brillen ihren Weg in den Scheitelbrechwertmesser finden. Außerdem werde ich deinen Hinweis folgen und mich mal in das Forum "Binokularsehen" einlesen. Vielleicht finde ich etwas, was mir weiter hilf.

Ertsmal vielen Dank für die Hilfe. Optometrieonline ist ein tolles Forum.

Herzliche Grüße,

 

Stephanie

Bild des Benutzers Roman
Verbunden: 11. August 2004 - 0:00

Hallo Stephanie,

mich würde auch mal interessieren, ob bei beiden Brillen die gleiche Glasart verwendet wurde. Du schreibst Hoya HL (High-Lux) 1.5.

Wie Paul-Gerhard schon schreibt, es muss irgendwo einen Unterschied geben. Das kann viele Ursachen haben obwohl alles gleich erscheint. Schade das die Kollegen Optiker das wieder so stehen lassen als wenn da kein Unterschied wäre.

Allein schon ein UNterschied beim sogenannten Augenabstand könnte schon Dein Problem verursachen. Unterschied im Augenabstand heißt: Jedes Brillenglas hat eine ganz bestimmte Stelle im Glas, den sogenannten optischen Mittelpunkt. Die Mittelpunkte beider Gläser sollten genau so weit voneinander entfernt sein wie Deine Augen, genauer gesagt Deine Pupillen. 

Dies wäre nur eine von mehreren Möglichkeiten.

 

Ich hoffe Du findest jemanden der sich Deiner Schwierigkeiten annimmt.

Und keine Sorgen wegen laienhafter Beschreibungen. ICh finde das Problem von Dir gut erklärt Smile

 

LG

Roman

Bild des Benutzers päffi
Verbunden: 23. September 2010 - 23:42

Hallo Roman,

danke für deine Antwort! Handelt es sich bei dem von dir beschriebenen "Augenabstand" um die sog. "Zentrierung"? Falls das so wäre, haben beide von mir frequentierten Optiker gesagt, dass die in Ordnung, ja sogar "perfekt", sei. Nachdem ich gestern einen Tag mit weniger Beschwerden hatte (nachdem ich zwei Tage meine alte Brille wieder aufgesetzt hatte), ist es heute wieder sehr heftig. Ich kann jetzt am späten Abend kaum noch sehen, meine Augen fühlen sich entzündet an, so dass es mir schwer fällt sie zu öffnen und ich habe sehr starke Kopfschmerzen. Es ist sehr anstrengend. Schon den ganzen Tag. Mittlerweile glaube ich auch, dass ich nicht spinne, aber die Suche nach der Ursache ist auch etwas zermürbend.

Ich werde noch einmal berichten, was der Augenarzt am Donnerstag sagt.

Danke noch einmal für die Unterstützung.

 

Herzliche Grüße,

Stephanie

Bild des Benutzers Helge
Verbunden: 28. August 2005 - 0:00

Hallo Stephanie, hallo liebe Kollegen,

 

ich weiss zwar nicht ob ich richtig liege, aber ich hatte vor einigen Monaten einen ähnlich gelagerten Fall. Die Kundin war vorher schon bei 4 Kollegen, hatte immer die gleiche Brille, gleiche PD (lassen wir das andere wie Durchbiegung etc mal aussen vor) und immer das gleiche Problem (Symptome wie von Stephanie beschrieben). Alle Brillen hat sie wieder zurück gegeben. Nun wollte sie eine von mir haben. Erst dachte ich, dass kann nur eine Reklamation werden, wenn schon 4 Kollegen vorher daran gescheidert sind, aber sei es drum.

Bei der Dame war nichts weiter als viel zu viel Minus bei der Refraktion gegeben worden, das hatte sich im Laufe der Jahre manifistiert. Jeder der anderen Kollegen hat nochmal -0,25 dpt gegeben und keinen Astigmatismus gefunden (so hatten alle die gleichen Werte) und das war für die Kundin entgültig zu viel.

Ich habe dann 1,25 dpt weniger minus gegeben und die Angelegenheit funktionierte.

Nur als kleiner Tipp gedacht. Oft ist die Ursache nämlich auch sehr simpel.

Dazu muß man bei der Refraktion, nicht wie üblich, mit den alten Werten anfangen sondern einfach mal den Mut haben und mit ca. 1,00 dpt mehr plus beginnen und schauen was passiert.

Bild des Benutzers Roman
Verbunden: 11. August 2004 - 0:00

Hallo Helge,

 

interessanter Gedanke, der mich gleichzeitig erschüttert, denn das richtige messen der Glasstärke sollte man drauf haben ;-). Aber 1,25 weniger Minus ist schon heftig, Ich fange oft trotz vorhandener Stärke bei "Null" an zu refraktionieren, es braucht zwar vielleicht ein wenig mehr Zeit, aber bringt oft mehr.

Bei Stephanie jedoch ist die Glasstärke alt wie neu ja gleich, und mit der alten Brille ein klar entspannteres Sehen. 

Ich denke aber auch das die Ursache wahrscheinlich ganz einfacher Natur ist. 

 

LG

Roman

Bild des Benutzers päffi
Verbunden: 23. September 2010 - 23:42

Hallo, liebe Forenmitglieder und Diskutanten,

 

ich sehe, dass mein "Fall" diskutiert wird;-)) Warum habe ich nur das Gefühl, dass sich in diesem Forum kompetentere Leute herumtreiben als draußen in den Praxen und Geschäften?

Was ich dort erlebe, möchte ich euch natürlich nicht voenthalten. Also kommt hier Kapitel (4? 7? 10? Ich weiss es nicht mehr...) meiner Geschichte, deren Happy End ja nicht abzusehen ist. Spannend, oder?

Gerade komme ich also von der Ärztin, die eine sehr direkte und einfache Haltung in dieser Angelegenheit hat: Die Werte sind dieselben wie bei der alten Brille, also muss es an den Gläsern liegen, also muss der Optiker sie austauschen. Sie meinte zwar auch, dass eventuell wegen meines Alters (ich bin 38) die Gleitsicht nicht mehr so gut funktioniert. Aber das schien sie nicht in ihrer Meinung zu irritieren.

Obwohl Sie meinte dieselben Werte wie bei der Brille erroiert zu haben, ist mir bei dem Vergleich ihrer Daten mit dem Brillenpass aufgefallen, dass sich zwei Werte unterscheiden:

cyl               alt      l: -0,5/r:-0,50   neu   l:-7,5/r:-0,5

Achse         alt    r:15/l:137          neu r:30/l:132

Sind diese Abweichungen von Bedeutung innerhalb meines Problems? Wie gesagt: Der Optiker hat mehmals darauf bestanden, die Werte korrekt nachgemessen und an die alte Brille angepasst zu haben. Wer hat denn nun Recht?

Ich habe jetzt meine alte Brille wieder aufgesetzt. Nach vier Tagen anstrengenden Sehens, fühle ich mich jetzt wieder einigermaßen entspannt, obwohl die Symptome, welche die neue Brille verursacht, erst nach sehr langer Zeit wieder verschwinden. Mein Kopf und meine Augäpfel tun weh und mein Sehen ist ein bisschen unorganisiert. Als wäre mein Gehirn inUnordnung und müsste sich erst wieder zurecht finden.

Mein Plan wäre folgender: Ich gehe jetzt noch einmal zu dem Optiker, nehme die Werte und Beschwerden mit und bitte um Klärung. Habt ihr einen anderen Ratschlag oder vielleicht eine kompetente Person in Hamburg, die mir helfen könnte, diesen zweimonatigen Leidensweg zu beenden?

Herzliche Grüße,

 

Stephanie

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Stephanie,

Du schreibst von unorganisierten Augen. Das hört sich sehr stark nach Problemen an, die nicht von der Stärke kommen, sondern von der Zentrierung, wie meine Kollegen schon längst vermutet haben. Übrigens hast Du Dich bei den Stärken hoffentlich verschrieben, den einmal hast Du -7,05 cyl geschrieben, meinst aber wohl - 0,75, oder?

 

Gruß

Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers päffi
Verbunden: 23. September 2010 - 23:42

Hallo Eberhard,

ja, es ist natürlich -0,75;-)) Nur eine Frage noch. Ist die Abweichungd er Werte von Bedeutung?

Viele Grüße,

Stephanie

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Stephanie,

Der Optiker hat ja nicht die Wahrheit gesagt, Du hast andere Werte bekommen, wenn auch marginal. O,25 mehr Cyl und geringfügig andere Achsenlagen können asthenopische Beschwerden, wie Du sie beschreibst, auch auslösen. Wenn ein Augenoptiker schon solchen Blödsinn daherredet, kann ich mir auch vorstellen, dass zusätzlich auch die Zentrierung geändert wurde. Das könntest Du nur durch eine Besuch bei einem 2. Optiker herausfinden.

Gruß

Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers päffi
Verbunden: 23. September 2010 - 23:42

Hallo,

mein oben beschriebenes Problem mit der neuen Brille hat sich leider immer noch nicht gelöst, weswegen ich gerne noch einmal euren Rat hätte.

Gestern war ich noch einmal beim Optiker, der sowohl die neue Brille, als auch zwei meiner alten Brillen (welche für mich tadellos funktionieren) noch einmal aufwändig auf Herz und Niere geprüft und verglichen hat. Dabei hat er auf die Zentrierung geachtet, die Biegung der Gläser überpüft, die Stärke, Achse etc. etc. Er sagte, er habe noch niemals so ausführlich und wiederholt bei einem Kunden Messungen vorgenommen.

Das Resultat war erneut Ratlosigkeit. Zwar meinte er, dass eventuell das beidseitige Sehen die Probleme erzeugen könnte, aber dann sei nicht einsichtig, warum es nur bei der neuen Brille und nicht bei den beiden alten zu diesen Problemen führt. Diese Einschätzung kann ich auch nachvollziehen. Weiterhin wies er darauf hin, dass die Gläser der neuen Brille größer und gebogener seien und ich, da ich offenbar sensibel sei, deswegen derartige Gewöhnungsprobleme habe könne.

Sein Fazit war, dass es sich um ein unerklärliches Phänomen handelt. Einen letzten Lösungsversuch sieht er in Gläsern, die wohl relativ neu auf dem Markt sind. Es handelt sich dabei wohl um Gläser, bei denen man die ganzen Werte schon im Schleifprozess einarbeitet (????). Ich habe das nicht richtig nachvollzogen. Was ich aber weiss ist, dass sie 200 Euro pro Glas kosten sollen.

Ich versuche jetzt noch einmal mich an die Brille zu gewöhnen, habe aber jetzt schon wieder Beschwerden, die ich noch einmal kurz beschreiben möchte. Mein Eindruck ist, dass ich wie "überscharf" sehe. Der Seheindruck "knallt rein", wenn ich das mal so sagen darf. Darüber hinaus habe ich das Gefühl, dass ich, wenn ich die Augen bewege, immer eine Verzögerung im Klarstellen habe. Insgesamt fühle ich mich unsicher im Sehen, so dass mir manchmal sogar schummrig wird, vor allem, wenn ich gehe und mich bewege. Ich stelle fest, dass ich versuche weder meine Augen noch meinen Körper zu bewegen, damit es nicht zu diesen Problemen kommt. Meine Augen fühlen sich schon nach kurzer Zeit entzündet an und ich habe Kopfschmerzen. Das Sehen mit dieser Brille stellt insgesamt eine große Anstrengung für mich dar.

Eigentlich habe ich mir vorgenommen, dass ich mir noch einmal zwei Wochen Eingewöhnungszeit gebe. Ich möchte ja auch nicht so unflexibel und überempfindlich sein. Letztlich ist das ja kontraproduktiv und an die Zukunft möchte ich erst gar nicht denken. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich das durchhalten kann. Ich muss ja auch arbeiten gehen und kann mir diese Symptome eigentlich auf Dauer nicht leisten.

Was meint ihr? Sollte ich mich noch einmal durchbeißen? Soll ich direkt diese neuen Gläser ausprobieren? Habt ihr sonst vielleicht noch eine Idee?

Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen und sende viele Grüße,

Stephanie

Bild des Benutzers nochsoeiner
Verbunden: 25. Februar 2011 - 11:56

Hallo Stephanie,

ich wollte mal fragen ob dein Problem mittlerweile geklärt werden konnte?

Deine Beschreibung passt nämlich exakt zu dem Problem, dass ich derzeit habe.

Ich habe mir auch eine neue Brille mit meinen bisherigen Werten geholt. Mit meiner alten Brille ist ein ganz entspanntes Sehen möglich, die neue Brille verursacht jedoch ebenfalls dieses unsichere, sprunghafte sehen und vor allem ein starkes Augenbrennen.

Es wäre unsinnig deine Beschreibung jetzt nochmal zu wiederholen, denn es sind genau die selben Phenomene - ergänzend könnte ich aber noch hinzufügen, dass es sich anfühlt, als ob meine Augen zum schielen gezwungen werden - ich schau aber gerade und es fühlt sich nur so an.

Auf meinem Brillenpass der alten Brille stehen folgende Werte:

R +4.75     -1.00    150°

L +6.00    -0.50   150°

 

Ich war bereits nochmal beim Optiker, nachdem ich die neue Brille eine Woche durchgehend getragen habe - diese Woche war eine reine Quälerei. Es benötigte 3 Tage, bis sich meine Augen hiervon wieder erholt hatten. Jedenfalls hat der Optiker die Brillenstärken nochmal verglichen und mitgeteilt, dass er keine Unterschiede feststellen kann. Wir versuchten die Brille also nochmal korrekt auszurichten. Jedoch musste ich die Brille nach 3 Stunden wieder absetzen, da das Sehen wieder unerträglich wurde. Meine Augen schmerzten wegen diesen lächerlichen 3 Stunden, 2 Tage lang!!

 

Meine alte Brille hat diese gemessenen Werte (Brille mit Rahmen - vorletzte Verdünnungsstufe):

R +4.75  -1.00  154°

L +5.75  -0,25  140°

Die Gläser sind hier: 7 / AH EI GR SHC M55/00 

 

Die neue Brille hat folgende Werte ("offene" Brille, also ohne Rahmen - letzte Verdünnungsstufe):

R +4.75  -1.00  154°

L + 5.75  -0,25  139°

Die jetzigen Gläser sind von Zeiss, mehr weiß ich derzeit leider nicht...

Das sind die Werte an denen der Optiker festmacht, dass er keinen Unterschied feststellen kann. Beide Brillen wurden mit dem selben Gerät durchgemessen, wie Ihr seht sind sie wirklich fast gleich...

Gibt es denn nicht noch andere Werte die der Optiker vergleichen müsste? Ich bin übrigens 28 Jahre alt, trage seit meinem 2. Lebensjahr Brillen und hatte noch NIE Probleme mit der Gewöhnung an neue Brillen. Ich hol mir alle 2-4 Jahre eine neue Brille mit Gläsern im 150,- EUR Bereich - pro Glas - also ist es nicht so, dass ich Entspiegelung, Verdünnung etc erst seit dieser Brille drinnen habe und es was neues wäre...

Ich bitte um eure Hilfe, denn ich bin irgendwie ratlos... Beee

 

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo,

Dein Optiker sollte mal die Glasdurchbiegung vergleichen.

 

Gruß

Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers nochsoeiner
Verbunden: 25. Februar 2011 - 11:56

Hallo Eberhard.

vielen Dank für deine Antwort.

Ist die Veränderung der Glasdurchbiegung auch irgendwie messbar?

Ich möchte den Herren nämlich ggfs. etwas dazu sagen können, wenn sie wieder der Meinung sind, dass alles absolut gleich ist.

 

Gruß

Dirk

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Dirk,

 

ja, das ist mit einem Sphärometer messbar, den eigentlich jeder Optiker hat. Zum anderen ist natürlich auch die Seiten- und Höhenzentrierung nicht außer Acht zu lassen.

Gruß

Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers nochsoeiner
Verbunden: 25. Februar 2011 - 11:56

Hallo Eberhard,

vielen lieben Dank nochmal für die Unterstützung!

Also zentriert, an Hand so einer Schablone (ich denke du meinst das mit zentrieren?), haben wir die Brille nochmal.

Nachdem ich sie dann aufsetzte meinte der Optiker, dass die Gläser eigentlich sowohl in der Höhe, als auch vom Augenabstand her perfekt sitzen würden. Er hatte da so Kreuze von der Schablone auf die Gläser gezeichnet...

Meine alte Brille hatte jedoch eine leichte, positive Brillendurchbiegung, die neue Brille verlief hingegen fast schon mit negativer Biegung, sprich die Brillenaußenseiten waren mit der Brillenmitte auf einer Höhe, wenn nich sogar leicht nach vorne hin abstehend. Das wurde dann ebenfalls nochmal in der Werkstatt angepasst, um den selben Winkel wie mit meiner bisherigen Brille hinzubekommen.

Leider waren diese Maßnahmen ebenfalls ohne Erfolg.
Ich sehe zwar dem ersten Eindruck nach sehr scharf mit der neuen Brille - aber eben leider auch sehr unruhig, also das Bild verspringt und meine Augen wissen nicht, was sie machen sollen.
Nach sehr kurzer Zeit (15-30 Minuten oder so) fangen die Augen auch richtig an zu brennen und anschließend (nach 2-3 Stunden) scheint es so, als würde die Augenmuskulatur vor Erschöpfung verspannen/verkrampfen (als würde ich bewusst dauerhaft schielen wollen, da sind die selben Muskeln beansprucht (drücken im Bereich den oberen Nasenbeins)) - zumindest fühlt es sich so an). Die Folge sind absolute Erschöpung/Müdigkeit der Augen und teilweise Kopfschmerzen im Bereich des oberen Nasenbeins bzw. unteren Stirnbereichs.

Spätestens wenn dieser Punkt dann erreicht ist, kommt es zu dem von Stephanie beschriebenen schmerzhaften "reinknallen" des Bildes (Reizüberflutung der Augen).

 

Ich habe die Gläser mal miteinander verglichen, für mich als Laien ist nur sichtbar, dass die neuen Brillengläser merklich dicker sind, weil die Gläser eben größer sind.

Eine Durchbiegung haben die neuen Gläser ebenfalls. Bei der neuen Brillen sieht man im Gegensatz zur Alten auch auf Anhieb die Linse, wenn man von schräg oben drauf schaut. Die Linse nimmt hier jedoch nur rund 60% der Glases ein - bei meiner alten Brille erstreckt sich diese Linse fast auf das gesamte Glas - können die linsenfreien Ränder ein Grund sein, denn ich hatte von Anfang an den Eindruck, dass der Rand mich leicht verwirrt, obwohl ich scharf durchsehen kann.
Der Optiker meinte aber, dass die Brillenmitte entscheidend sei, da ich hier immer durchschaue, insbesondere beim Arbeiten am PC, was das eigentliche Aufgabengebiet (Bürobrille) der Brille werden sollte.

Gruß

Dirk

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Dirk,

 

es scheint ja so zu sein, dass die Gläser schon einen Unterschied aufweisen. Mein Tip: gehe mit beiden Brillen zu einem anderen Augenoptiker und lasse dort mal alles vergleichen. Ich will Deinem Optiker nicht unterstellen, dass er bewußt etwas falsch gemacht hat, aber nur so kann man definitiv Fehler ausschließen.

Gruß

Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers woojoo
Verbunden: 1. Dezember 2009 - 14:10

Ist denn eine andere Neigung/Glasdurchbiegung bei neuen Brillen nicht normal? Kommt ja doch auch stark auf das Gestell an. Oder muss der Optiker das dann alles anpassen?

Habe aktuell auch Probleme mit einem neuen Gestell bzw. neuer daraus resultierender Glasneigung/Stellung/Biegung usw.

Bild des Benutzers André78
Verbunden: 11. Oktober 2021 - 20:20

Hallo zusammen,
ich habe genau das gleiche Problem wie der Titelersteller.
Bei mir ist es sogar noch eindeutiger...
Ich habe im Sommer ein neues Brillengestell mit Gläsern bekommen und war von Anfang an super zufrieden.
Leider habe ich mir die Gläser zerkratzt und musste somit wieder beim Optiker vorstellig werden. Die Gläser wurden dann nochmal bestellt und in die Fassung eingebarbeitet. Trotz der gleichen Gläser, habe ich nun die selben Symptome wie der Titelersteller. Die alten und neuen Gläser wurden bereits mehrfach von verschiedenen Optikern geprüft, ohne das ein Untwerschied festegestellt werden konnte. Dennoch komme ich mit dem neuen rechten Glas überhaupt nicht zurecht.
Auch mein Augapfel schmerz und ich habe das Gefühl, dass das Sehen total anstrengend ist.
Meine laienhafte Vermutung ist, das wenn der Optiker die Gläser nochmal bestellt, ich wieder einen anderen Seheindruck habe!
Ob der dann besser oder schlechter ist, wird sich zeigen. Aber jedes Glas scheint dann doch irgendwie anders zu sein, auch wenn Stärke, Zentreierung usw. auf den ersten Blick identisch sind.

 

Gruß
André

 

 

Bild des Benutzers SebastianZ.
Verbunden: 15. Januar 2023 - 21:48

Hallo zusammen, da ich aktuell unter der identischen Problematik leide wollte ich mal nachfragen, ob es denn ein glückliches Ende der Story gab? 
 

Grüße Sebastian 

Bild des Benutzers CeRe
Verbunden: 11. März 2023 - 13:52

Hallo an Alle,

bei mir die gleiche Situation. Hatte 2 Brillen von einer grossen deutschen Kette, identische Werte, einmal randlos, einmal mit Rand. Hat jahrelang wunderbar funktioniert, Sehempfinden bei beiden Brillen exakt identisch.

Die Gläser der Brille mit Rand waren irgendwann so zerkratzt, dass ich sie bei einem (vermeintlich preiswerten) Online-Handel austauschen ließ. 

Jetzt kam die Brille und ich bin total irritiert. Das Sehempfinden ist stark unterschiedlich, zwar nicht so gravierend wie hier im Beitrag beschrieben, aber durchaus intensiv. Es handelt sich um Einstärkengläser und insbesondere auf in der Ferne sehe ich mit der einen Brille scharf, mit der anderen verschwommen.

War heute bei einer Optiker-Kette, die Glaswerte der Brillen wurden gemessen und sind absolut identisch. 

Neue Features bei der neuen Brille ist der Index 1,74 vs 1,67 und ein Blaulichtfilter. 

Machen diese Werte einen so gravierenden Unterschied?

Gruß, 

Chris

 

 

Bild des Benutzers user250
Verbunden: 21. Oktober 2015 - 18:04

Hallo!

Auch ich kann ein Lied von solchen Problemen singen. Und ich habe die Vermutung, dass es auch am Material liegen könnte.

Ich hatte mir bei Fielma** eine neue Zweitbrille anfertigen lassen mit dem günstigsten Kunststoffmaterial "CR 39". Obwohl wir ausgiebigst getestet hatten, konnte ich mich mit der neuen Brille nicht anfreunden. Sobald ich sie aufsetzte, bekam ich ein brennendes Gefühl in den Augen und ein Spannungsgefühl der Augenmuskeln. Auch der Versuch, sich eine Woche an die Brille zu gewöhnen, schlug fehl.

Wir machten daraufhin eine erneute Messung (gleiche Werte kamen raus) und nahmen ein anderes Gestell - trotzdem wieder exakt dasselbe Problem (unangenehm anstrengender Seheindruck).

Die totale Verwunderung kam dann, als ich mich für einen dritten Versuch dazu entschied, die Brille mit Gläsern ohne optische Korrekturen (Blankogläser) machen zu lassen. Denn zwischenzeitlich hatte ich mich einem "Irlen"-Screeningtest unterzogen und wollte es mit getönten Gläsern versuchen. Schließlich war es trotz mehrfacher Versuche nicht gelungen, einen entspannten Seheindruck hinzubekommen; also wollte ich testweise die optischen Korrekturen weglassen und nur auf die "Irlen"-Tönung setzen.
Ich suchte mir ein drittes Gestell aus und lief mit der Brille im Laden herum. Ich sah zwar minimal ungenau, aber mit den Blankogläsern in dem Testmodell hatte ich das Brennen in den Augen nicht gespürt!

Ich entschied mich für das Brillengestell und fragte, ob wir nicht einfach diese Demo-Blankogläser einfärben lassen könnten. Der Optiker verneinte dies. Die Überraschung kam dann, als ich die Brille mit den extra neu angefertigten Blankogläsern erhielt: beim Aufsetzen war sofort wieder dieses Spannungsgefühl da, welches ich mit den Demo-Blankogläsern definitiv nicht hatte!

Das würde für mich bedeuten, dass die Brillengestelle zum Ausprobieren Blankolinsen enthalten, die aus anderem Material (anderer Kunststoff-Typ?) bestehen, als die tatsächlich zur Nutzung vorgesehenen Gläser.

Ein weiteres Indiz, dass das Material eine Rolle spielen könnte, ist, dass meine alte "Hauptbrille" mit speziell gehärteten Gläsern und einer höheren Kunststoffqualität diese Anstrengungsbeschwerden/Augenbrennen auch nicht verursacht.

Also, um es kurz zu machen: kann es sein, dass ich so empfindlich auf verschiendene Kunststoff-Typen reagiere und die einfachste, übliche Kunststoffart nicht vertrage? Warum hatte ich dann ausgerechnet mit den Demo-Blankogläser keine Probleme, denn das ist ja vermutlich eine noch niedrigere Kunststoffqualität?

Über eine Erklärung dieses Phänomens wäre ich wirklich dankbar!
Grüße, Christian.

P.S. zur Vollständigkeit: ich habe nur minimale Korrekturwerte von +0,5/+0,75 sphärisch sowie +0,75/+1 Astigmatismus, deswegen auch die Idee mit den irlen-getönten Blankogläsern.

Bild des Benutzers V796
Verbunden: 13. Juni 2023 - 22:17

Würde mich ebenfalls sehr interessieren, da ich sehr ähnliche Probleme habe. 

Bild des Benutzers Dafi83
Verbunden: 9. Mai 2024 - 15:44

... Ich bin fast erleichtert, dass ich nicht die einzige Person mit solchen Probleme bin - auch, wenn ich diese Kopf- und Augenschmerzen wirklich niemandem wünsche...

Falls es bei jemandem mittlerweile eine Lösung gibt, die sie/er mit mir teilen möchte, wäre ich wahnsinnig dankbar!

 

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, ich habe mir nochmal alle Beiträge durchgelesen.

Bei den meisten Beiträgen fehlen die Glaswerte der Brillenlinsen. Das macht jeden Fachmann hilflos, da die Parameter oft schon Lösungsansätze aufzeigen.

Was können weitere Unterschiede darstellen? Ich liste sie mal grob auf:

- Die "Grunddurchbiegung"

eines Brillenglases ändert sich von Hersteller zu Hersteller, vom Brillen(-Linsendesign, Glasindez und vom benötigten Rohglasdurchmesser. Diese Werte haben alle Einfluss auf die "Eigenvergrößerung der Brillen(-Linse)". Und das merkt unser Auswertungssinn (Gehirn).

- Neben den reinen Glaswerten und der Zentrierung (ein eigenes Thema!)

spielen auch andere Faktoren in der Brillenanpassung mit in die Verträglichkeit hinein. Da ist der HSA (Hornhautscheitelabstand = Abstand Augenhornhautvorderfläche zur Rückfläche Brillenlinse). Bei Sammellinsen (Pluswerten) ist sogar die Vorderfläche massgeblich. So kann zum Beispiel eine größere Brillenfassung einen größeren Augenabstand und eine dickere Linse beinhalten, was beides zu einer anderen "Eigenvergrößerung" in der Abbildung führt.

Jede Brille sollte eine gewisse "Vorneigung" haben, sie sollte um ca. 6-9° zur Wange hin gekippt sein. Zudem ist es günstiger, wenn die Brille mit der Stirn eine gewisse "Durchmuschelung" hat. Ganz gerade Brillenmittelteile oder gar welche mit negativer Verkippung oder Durchmuschelung sind ganz sicher unverträglicher in der optischen Wahrnehmung. Manchmal ist eine an den Schläfen zu eng angepasste Brille im Sitz auf der Nase, statt gemuschelt - X-förmig, weil der Nasensteg jetzt die Spannung auf- und wegnimmt, was optisch allerdings verheerend ist.

Bei kleineren runden, ovalen oder panto-Formen hat man allermeist die optisch besten Grundvoraussetzungen beim Blick durch alle Brillen(-Linsen). Bei Gleitsicht eignet sich die Pantoform am Besten.

Ein ganz weites Gebiet stellt sich dann noch durch die Brillen(-Linsenoptik) selbst. Diese ist keineswegs langzeitstabil. Wir werden alle älter! Die Physiologie adaptiert sich im Laufe des Lebens allermeist zu kleineren Flexibilitätsrastern. Deshalb ist es wertvoll, seinem augenoptischen Berater vertrauen zu können, ein Wechsel bringt evtl. manche Unwägbarkeiten (Glaslieferantenänderung s.o., etc.). Kettenbetriebe bestellen oft beim gerade günstigsten Preis-Lieferanten, oft ohne Angabe des echten Herstellers. Das macht dies Thema so prägnant und führt oft zu kaum einer echten Klärung in der Sache selbst.

Hier im Forum haben wir die Rubrik "Binokularsehen". Sehr häufig haben "versteckte, kleinere und größere (angeborene) Fixationsprobleme" hier auch ihren teils gewichtigen Anteil an der gesammten Problemlage. Jeder ist da letztlich seines eigenen Glückes Schmied. Alles Gute, allseits!

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Bitte macht Euer eigenes Thema mit möglichst vielen Angaben auf, wenn Euch hier der Schuh drückt. Am Besten mit einem Front- und Seitenbild mit aufgesetzten Brillen. Das wäre oft sehr lehrreich. Manchmal seht Ihr da schon, wo der Hase im Pfeffer liegt.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)