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Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00
Ist Winkelfehlsichtigkeit nicht dasselbe wie Schielen?

Beim Lesen der Beiträge erscheint nur das Wort Winkelfehlsichtigkeit. In der Augenheilkunde gibt es dieses aber nur als Umschreibung einer Schielstellung der Augen, kein Augenarzt würde es verwenden.Warum Ihr? Ist das ein Ausdruck der Optiker? Überhaupt ist mir aufgefallen,dass mehr Patienten einen Optiker und keinen Arzt aufsuchen? Sind Augenärzte so "schlecht"? Kann mir das jemand erklären? Danke

Bild des Benutzers Lucccy
Verbunden: 31. Dezember 2002 - 0:00

Hallo,

ich will versuchen, es zu erklären. Es kann sein, dass die Profis mich korrigieren oder ergänzen.

Zunächst unterscheidet der Augenarzt ein sichtbares (manifestes) und ein verstecktes (latentes) Schielen. Will man einen Bezug zur Winkelfehlsichtigkeit herstellen, kommt man dem über das latente Schielen näher. Beide zeichnet aus, dass man von außen nicht unbedingt ein Schielen sehen kann.

Was ist aber nun Winkelfehlsichtigkeit im Vergleich zum latenten Schielen? Es unterscheidet sich in der Meßmethodik. WInkelfehlsichtigkeit wird nach der Meß- und Korrektionsmethode nach Haase (MKH) gemssen. Die Augenärzte erkennen dieses Meßverfahren nicht an.
Was ist aber nun körperlich bei der Winkelfehlsichtigkeit los? Die Augenmuskeln sind ungleich lang. Damit die Augen "gerade" schauen, muss also immer ein Auge richtg gezogen werden. Dies ist anstrengend und kann zu Kopfschmerzen u.ä. führen. Wenn man nun eine Prismenbrille trägt, wird das Bild so für das Auge verlegt, dass es beim Blick geradeaus in die Ferne sich nicht anstrengen muss.
Winkelfehlsichtigkeit könnte man bei sehr vielen Menschen messen, aber nur dort, wo sie Beschwerden verursacht, wird ein MKHler sie korrigieren.

Ich hoffe, es war alles richtig und einingermaßen verständlich.
Lucccy,
die in diesem Gebiet auch nur ein Mini-Wissen hat

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, daja

Winkelfehlsichtigkeit
Es ist richtig, per Definition gehört die "Winkelfehlsichtigkeit" nicht zur Medizin und zum Schielen. Es ist ein augenoptisch belegter und geschützter Begriff, der direkt mit der augenoptischen Messtechnik "MKH" verknüpft ist und davon getrennt "falsch" verwendet wird.

Augenoptische Verfahren basieren sämtlich auf bildverarbeitenden Bezügen und deren augenoptischer Aufbereitung, gerade auch im beidäugigen Sehen.

Es gibt leider solche und solche Augenoptiker. Generell sollte es schlechte Augenärzte aber nicht geben!


Hallo, Lucccy
ich habe Deine Antwort erst jetzt gelesen.

Du weißt, dass "Augenoptik" die Lehre der Lichtablenkung und Lichtbrechung beinhaltet und immer fragt "Wo entsteht das Bild." Nur wenn wir dies verdeutlichen, trennen wir korrekt(!) zwischen Medizin und Augenoptik.

Ich lerne an einer klaren Argumentation, die unbedingt erforderlich ist. Wer sagt, ein Muskel sei zu lang, ruft nach dem Arzt, der das operiert, oder nach dem Psychologen, der das verdrängt (Entschuldigung), oder nach dem Funktional-Optometristen (berufsintern), der das trainiert. Ob alle immer Recht haben?

In der augenoptischen Physik ist Training unangebracht, Verdrängung ein Fehler und ein Eingriff oft zu grob. Verstanden?

Ich höre schon sagen, und wo bleibt der Mensch mit seinen Funktionen?

Richtig, den habe ich nicht vergessen. Der Mensch lernt jeweils auf die optimalste Art mit der gegebenen Situation klar zu kommen. Als Augenoptiker suchen wir mit Ihm zusammen, den idealen augenoptischen Ausgangswert. Eine "OP" nur bei wirklichem Bedarf, "Verdrängung" (Visualtraining) findet nicht statt, denn "Training" bringt das Leben, sowie bei Bedarf erfahrene Ergo- und sonstige Therapeuten. "Funktional-Optometrie", erst nach Abschluss bizentraler Bildlagepositionierung durch MKH, ob noch erforderlich?

Dies ist der Königsweg.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers hannah2206
Verbunden: 9. September 2005 - 0:00

Ich wollte nur kurz zu PG Moschs Aussage (oder war es ein frommer Wunsch???), es solle generell keine schlechten AAe geben was sagen Fakt ist, im Bereich Schielbehandlung bei Kindern und auch bei Erwachsenen SIND AAe schlecht, weil aie diese Behandlung (einige wenige AAe ausgenommen!!!!) nicht selbst vornehmen, sondern medizinischem Hilfspersonal überlassen und dann auch noch Eltern, die von dem betroffenen Arzt eine Übreprüfung der Refraktionsmessung, die so eine Hilfe vorgenommen und daraufhin eine Brille verordnet hat, nochmal nachzuprüfen, bevor auf Kosten der der GKV eine eventuell falsche Brille angefertigt wird und dem Kind eventuell mehr Schaden als Nutzen entsteht, sagte dieser AA der Mutter wörtlich "dafür werde ich nicht bezahlt". Dieser Hamburger AA wirbt übrigens im www. mit speziellen Kinder- und Babysprechstunden. Da ich nun von einer Mutter informiert wurde, kann ich für uns nur sagen wieder ein AA, den man besser nicht aufsucht!
Also lieber PGMosch, natürlich SOLLTE es keine schlechten AAe geben, aber über die Tatsache, dass es sie dennoch gibt, kann doch kein Zweifel bestehen, oder? In meinem Bericht über die AA-Besuche mit meiner Tochter bei verschiedenen Kollegen haben wir doch unsere "Erfahrungen" in dieser Hinsicht beschrieben.

LG Claudia
LG

Bild des Benutzers Bettina Lechler
Verbunden: 14. Februar 2005 - 0:00

Werden die Bilder beim Sehen nicht in der Fovea, also in der Stelle des schärfsten Sehens abgebildet,ist nicht mehr gewährleistet, dass man räumliches Sehen hat. Es soll erreicht werdengleichzeitiges und gleichwertiges,zentrales und räumliches Sehen. Viele Augenpaare können weitaus mehr auflösen als Visus 1,0( bei den meisten Ärzten wird nur bis 1,0 gemessen, was bei AA heißt Sehleistung 100%) Die jeweilige 100% Sehschärfe ist aber individuell verschieden,d.h. es gibt Augen, die mehr auflösen können z.B. Visus 2,0. Wird ein Augenpaar monokular vermessen und jedes Auge erreicht z.B. Visus 1,6, aber mit beiden Augen nur noch 1,2 , so kann man davon ausgehen, dass nicht zentral abgebildet wird.Es werden Prismen gegeben um das Bild wieder zentral abzubilden. Viele Winkelfehlsichtigkeiten werden so einfach "Übersehen"!
Augenoptiker erlernen das Augenprüfen in ca. 3 Jahren; der Augenarzt hingegen in Wochenendseminaren!
Mit freundlichen Grüßen
Bettina Lechler

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Hannah

Meine Meinung, ein Facharzt für Augenheilkunde ist im Bereich Medizin kompetent und muss sich hier messen lassen!

Im Bereich "Lichtablenkung und Bildlage" liegt die Kompetenz beim AO, das sollte heute nicht mehr verwechselt werden.

Beim "Schieler" überlagern sich die beiden Bereiche sehr häufig!

Leider gibt es nur wenige sehr gute Adressen, die als Fachärzte (bitte immer incl. des Fachpersonals bewerten) über versierte augenoptische Kenntnisse (incl. MKH) verfügen. Das aber wäre hier zu fordern. Dem Augenoptiker fehlen wesentliche medizinische Bezüge. In manchen Fällen, kann aber in Kooperation gearbeitet werden.

Bei Säuglingen und Kleinkindern kenne ich nur sehr wenige wirklich empfehlenswerte Adressen, dort fallen nicht selten Augenoptik und Augenheilkunde in einer Person zusammen. Auch wenn hier augenoptische MKH noch nicht anwendbar ist (unter drei bis vier Jahren), ergibt sich aus der praktischen Erfahrung nicht selten ein differenzierterer Betrachtungs:wink:el, der Medizinern in der Betreuung und Versorgung solcher Kinder hilft.
Ob die Funktional-Optometrie eine alleinige Alternative darstellt, möchte ich bezweifeln. In der Kooperation stellt sie sicher zusammen mit einigen wenigen sehr spezialisierten Augenoptikern eine dringend benötigte Ergänzung dar.

Solange in den meisten medizinischen Fakultäten die MKH insgesamt als augenoptische Methodik negiert und hier speziell das Randgebiet der MKH bei Schielproblemen ignoriert wird, wird sich aus meiner Sicht an den Folgen für die Betroffenen nichts ändern.

Ich setze das Wissen voraus, das "Lichtbrechung (Augenoptik)" nur auf bestimmte Arten von Schielen positive Einfluss nehmen kann. Gerade deshalb braucht es hier beide Berufskenntnisse.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Monoxid
Verbunden: 16. Februar 2005 - 0:00

Hallo allesamt!

Ich finde die Trennung zwischen Augenheilkunde und Augenoptik, die hier immer mal wieder aufgeführt wird, ziemlich unpassend (auch und gerade bei Nicht-Schielern). Denn zum Einen wird mit der MKH letztendlich durchaus mehr korrigiert als nur Bildlagefehler, man denke etwa an vollmotorisch kompensierende Heterophoriker/Winkelfehlsichtige, bei denen es keinen lateralen Fehler zu korrigieren gibt, oder die "sensorischen Anomalien" wie die Pseudo-Nahexophorien, die sich erst durch längerfristiges Prismentragen abbauen. Wenn das kein therapeutischer Effekt ist!
Zum Anderen gewinne zumindest ich zuweilen den Eindruck, man wolle durch diese Fachbereichs-Trennung den Missstand sanktionieren, dass die MKH bei Augenärzten durchgängig abgelehnt und/oder totgeschwiegen wird - so nach dem Motto Tja, die sind halt nicht dafür zuständig. Das ist natürlich grundfalsch, denn wer Probleme mit seinen Augen hat, geht meiner Erfahrung nach erstmal zum Augenarzt. Und dann zum nächsten, und zum nächsten... Und wenn man die MKH aufgrund des Aufwands nicht in die Augenarztpraxis integrieren kann, wäre eine Kooperation doch wünschenswert Optiker messen nicht nur aufgrund ihrer in diesem Bereich besseren Ausbildung gründlicher, sondern auch schon deswegen, weil sie sich mehr Zeit nehmen (können).

Darf man fragen, was eigentlich geschehen muss, damit sich am status quo jemals etwas grundlegend ändert?

Monoxid

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Also ganz ehrlich....? Mich wundert mit wieviel Fachwissen hier umhergeworfen wird,interessieren würde mich von wem(Berufsstand). Meines Wissens handelt es sich ja wohl doch bei Winkelfehlsichtigkei und Schielen um das selbe. Das Problem scheint aber zu sein, dass Optiker kein Schielen behandeln dürfen, darauf haben Augenärzte ein Monopol. Und um die Verwirrung noch zu steigern, auch die Optiker sind hier nicht gleich ausgebildet.
Ein toller Arzt hat meinem Sohn ein Stück seines zu langen Sehnervs gekürzt und ihm damit jegliche Chance auf eine richtige räumliche Wahrnehmung genommen, wenigstens nach Haase. Die Augenärzte(und das trifft auf fast alle Ärzte zu) weigern sich sich mit anderen Methoden zu befassen. Erstens weil man auch so lange genug verdient und zweitens müsste3n sie anerkennen Fehler gemacht zu haben. Kennt jemand einen solchen Arzt? Die Frage die aber bis jetzt immer noch niemand beantwortet hat ist warum ist WFS und Schielen so schlimm? Was passiert da eigentlich?

Bild des Benutzers Lucccy
Verbunden: 31. Dezember 2002 - 0:00

Hallo Paul-Gerhard,

manches macht mich stutzig.
Wenn jemand nach dem Unterschied fragt, warum wird ihm eigentlich nur Winkelfehlsichtigkeit erklärt? Und warum sprechen wir eigentlich nur von der Wirkung (Bildlage, Prismen) und nicht von Ursachen? Und warum sollte ich mich als AUGENoptiker komplett von der Anatomie des Augens lösen? Und nichts anderes tue ich doch (zumindest aus meiner Perspektive), wenn ich mich der Frage "warum liegt das Bild falsch?" verschließe.

Versteh meine Fragen bitte so, wie ich sie meine als kritische und sehr neugierige Fragen, um immer mehr über MKH dazuzulernen.

Gruß Lucccy

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, daja

meinen Beruf kannst Du im Status Button nachlesen.
Der Sehnerv kann nicht gekürzt werden, hier meintest Du sicher einen Muskel. Dies sollte aber nur in den seltensten Fällen irreversibel sein, vielleicht kann man Deinem Kind dennoch helfen. Ich möchte es Dir wünschen.

Eine Bildlagepositionierung nach Art der MKH ist der Medizin fremd. Selbst in der Schärfekorrektion finden in der Medizin Abwägungen unterschiedlichster Art statt, Messwerte und damit Bildlagepositionen willkürlich gegenüber dem gemessenen Ergebnis zu verändern. Dies entspricht nicht augenoptischer Präzision in der Abbildung ist physikalisch optisch nicht korrekt.

Natürlich kann man jeden Einfluss als Therapie verstehen, da jeder Einfluss auch eine Reaktion auslöst. Dann müsste letztlich jeder Arzt sein.

Es ist ein Vorrecht des Augenoptikers, "Sehen", den wichtigsten Sinneseindruck beim gesunden Menschen so zu lenken, dass er den Aufnahmeorganen ideal präsentiert werden kann. Die weitere Verarbeitung kann somit ideal ablaufen. 100 Bilder pro Sekunde laufen da ab, in Bruchteilen wird über Erkennen, visuellem Begreifen, alten und neuen Erfahrungen reflektiert, wird gespeichert und vieles sofort wieder entrümpelt, damit der Speicher für neue Informationen frei wird. Die Konzeption im Raum, Gleichgewicht, Orientierung, Sicherheit, Bewegungsmuster und Abläufe werden gespeichert und kontrolliert. Form, Farbe, Helligkeit, Entfernung, Geschwindigkeit, Grösse etc. wird verglichen, festgelegt und gespeichert. Blut- und Nervenversorgung der Augen erreichen im Körper Spitzenwerte, warum wohl?

Und wenn da der Input verwaschen, unscharf, gedoppelt wird, fehlt entweder jedes Interesse oder wird genaues Sehen zur Qual.

Entwicklungsverzögerungen, fehlerhafte Bewegungsabläufe, usw. sind nur erste Folgen.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Freunde,

ich hoffe niemals, daß Winkelfehlsichtigkeit und manifestes Schielen irgendwann in einen Topf geworfen werden. Wir Augenoptiker wollen keine Ärzte sein, sondern rein optische Probleme klären. Paul-Gerhard hat das eigentlich ausführlich erklärt. Sicher ist das Wissen um Anatomie dafür ebenso erforderlich wie das Wissen um Augenkrankheiten und die Wirkung bzw. Nebenwirkung von Medikamenten.Dafür muß man weder Arzt sein noch Medizin studiert haben.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Lucccy

habe ich mich von der Ursache "falsche Abbildung" gelöst? Ich meine gerade nicht.

Wenn Du, was ich verstehen kann, meinst "Ernährung", falsche Benutzung der Augen z.B. intensive Nahtätigkeit und viele andere Faktoren schaffen geänderte optische Verhältnisse, mag das zutreffen. Nur keiner weiß z. Zt. wie genau. Alle Antworten kommen diesbezüglich immer noch an ihre Erfahrungsgrenzen. Wohl dem der das so lehrt und zugibt.

So wurde vor wenigen Jahren eine französische Studie, die über drei Jahre laufen sollte, nach zwei Jahren abgebrochen, da die erwartete Prognose "Unterkorrektion = bringt geringere Zunahme von Kurzsichtigkeit", sich als falsch herausstellte. Ich bin im Laufe der Zeit gegen viele sogenannte "Ursachen" sehr vorsichtig geworden und kann beileibe nicht mehr alles glauben, was uns heute präsentiert wird.

Im übrigen belasse ich diese Bereiche gerne dem medizinischen Bereich, der hier seine Fachleute schult und hat. Dabei habe ich mein Ohr sehr wohl an solchen Erkenntnissen, und achte Kollegen, die nach Augenoptik, Visual-Therapie, immer noch tiefer in die medizinische Fortbildung eindringen.

Mein Beruf bleibt die Optimierung von Bildlage im Augenpaar. Das kann ich und nur das wende ich bei den mir vertrauenden Klienten an. Sie orientiert sich zwar nicht immer an Wunschbildern, aber sie kann Befriedigung schenken, und sie wird wohl auch ernsthaft nie wiederlegt werden können, diese nicht medizinisch wirksame, sondern physikalisch optisch abbildende pure "Augenoptik".
Es fasziniert, wenn Sehen plötzlich ganz neu erlebt und begriffen werden kann!

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Lucccy
Verbunden: 31. Dezember 2002 - 0:00

Hallo Paul-Gerhard,

hmm. Dann unterscheidet sich unsere Auffassung von der Ursache. Ich stelle mir nämlich noch eine Warum-Frage warum entsteht die falsche Abbildung? Was unterschiedet einen Winkelfehlsichtigen von anderen (z.B. in der Anatomie)?

Gruß Lucccy

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Lucccy

warum entsteht Kurz- oder Weitsichtigkeit?

Die meisten Erklärungsmodelle bergen durchaus richtige Ansätze, obwohl sie sich zum Teil deutlich wiedersprechen.

Die "Ursache", die jeweils vertreten wird oder vertreten werden soll, bleibt nicht unheikel. Welche Beweggründe stehen hier im Hintergrund, welche Erwartungen werden mit einer entsprechenden "Theorie" verknüpft.

Ich nehme gerne plausible Ansätze auf, aber ich bleibe bei hierzu benannten "Ursachen" skeptisch. Dies hat sich bis heute bewährt.

Beste augenoptische Korrektionen aber werden durch sich selbst bestätigt, dies erfährt man besonders bei der Berücksichtigung einer Winkelfehlsichtigkeit.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Es erfreut mich soviel Verwirrung und "Streit" zu verfolgen.Leider entsteht dadurch für den Patienten doch immer wieder der selbe Eindruck. Wenn ich euch richtig verstehe seit ihr (beide )Optikerund somit erst einmal gegen die Beschneidung eurer Rechte im medizinischen Fachbereich durch die AA. Aber dieses Verhalten und gegenseitige Intoleranz und auch der evtl.Versuch den Ansatz des jewils anderen nachzuvollziehen ist doch genau das was ihr AA vorwerft. Das Potenzial eines Optikers schätze ich als sehr hoch ein . Ich habe sehr sehr gute Erfahrungen gemacht die weit über das normale Maß an Geld verdienen hinausgeht. Es ging dabei zuerst um den Patienten, es wurden keine falschen (schon so oft erlebt)Versprechungen gemacht, es gab genaue Anweisungen die auch in andere Therapien einflossen und halfen. Deshalb ist mir die Wichtigkeit des gesunden Auges sehr wohl bewußt. Leider war ich bis zu diesem Zeitpunkt davon ausgegangen das es reicht auf jedem Auge 100% zu sehen.Das das nicht alles ist habe ich sehr schnell begriffen. Es war kein Wunder und es hat auch gedauert aber dann passierten Sachen die vorher nicht möglich waren. Warum aber tun jetzt alle ,soll heißen AA AO Ergotherapeut oder Psychater ,so als hätten sie Wunder gewirkt. Es muß doch demnach auch unter Optikern nicht in erster Linie um helfen gehen und genauso schwer sein einen Fehler zuzugeben wie unter Ärzten? Sind auch hier die Patienten,egal ob sie nun Winkelfehlsehen oder Schielen ,(ist eh dasselbe aber das verrate ich nicht und Ihr müsst es auch nicht sagen)nur zahlende Gäste ohne Versichertenkarte?

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Daja,

es tut mir leid, wenn Du nur den schnöden Mammon in den Augen von Augenärzten und Augenoptikern siehst. Wir "eingeschworenen" MKH-ler haben uns auf die Fahne geschrieben, daß wir den Winkelfehlsichtigen helfen wollen. Das wir umsonst arbeiten kann nicht sein. Die Kosten für 1 Meisterstunde im Handwerk sind leidlich bekannt, unser Equipment ist teuer, also kostet es Geld.

In den Hilfsmittel- Richtlinien des Bundesverbandes der BKK´s steht unter anderem geschrieben, daß horizontale prismatische Korrektionen ab 3,0cm/m gesamt von den Krankenkassen bezuschusst werden müssen. Bei Höhenfehlern reicht 1,0 cm/m.

Jetzt musst Du nur noch einen Augenarzt finden, der mit Deinem MKH-Optiker zusammen arbeitet und schon bekommst Du Deine Kassenzuschüsse. Also bist Du zahlender Gast, aber mit Versicherungskarte.

Und noch einmal Winkelfehlsichtigkeit ist nicht gleich zu setzen mit sichtbarem, manifesten Schielen, genannt Tropien.

Gruß

Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, daja

ich denke, hier suchst Du "Streit", wo keiner ist!

Ich habe Lucccy einige Informationen geschrieben, die Sie sicher nicht als Angriff aufgefasst hat. Ich Ihre Aussagen übrigens auch nicht!

Jawohl, wir sind beide Augenoptiker. Als Augenoptiker sind wir keine Heilkundler. Wir sind nichtmal als Therapeuten im heilkundlichen Bereich tätig. Auch dürfen wir diagnostisch nicht tätig sein.

Messungen von Bildlagefehlern sind seit Jahrzehnten höchstrichterlich bestätigt und unwiedersprochen nicht als Ausübung von Heilkunde zu verstehen.
Im Bereich der Winkelfehlsichtigkeit wird uns das von medizinischer Seite zwar nicht zuerkannt, dies ändert aber nichts an unserer Befugnis, auch diese Messungen durchführen zu dürfen (Berufsbild des Augenoptikers) und Korrektionen derselben eigenverantwortlich auszuführen.

Insofern sehe ich die Ausführungen des Kollegen Eberhard Lukas mit Skepsis, da sie das Leistungsverbot für Brillen durch Krankenkassen bei über 18-jährigen aushebeln und die Brille wieder, um den Status der "therapeutischen Sehhilfe" in die Versicherungspflicht heben. Allgemein wird dies keinesfalls so gehandhabt und gesehen. Deshalb kann sich diese Auslegung des Textes auch umkehren, und uns (beziehungsweise hier Versicherten und Ärzten) als Betrugsversuch ausgelegt werden.

Z. Zt. ist "leider" vieles eher negativ im Fluss, und der überwiegende Teil der Fachärzte für Augenerkrankungen schreibt nicht einmal Verordnungen bei funktioneller Einäugigkeit, medizinisch notwendige Sonnenschutzbrillen etc. auf, die als "Therapeutische Leistungen" benannt sind, geschweige den Versorgungen, die erst durch Messwerte eines Augenoptikers notwendig sein sollen. Hier liegt eine Rechtsunsicherheit vor, da einerseits der Augenoptiker (nicht heilkundlich tätig)solche Messungen durchführt, und durchführen darf, andererseits "nur noch" vom Facharzt verordnete Sonderversorgungen im Bereich der Sehhilfen gesetzlich krankenkassenpflichtige Leistungen sind bzw. sein sollen.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Lucccy
Verbunden: 31. Dezember 2002 - 0:00

Hallo,

ich kann Paul-Gerhard nur zustimmen ich habe Fragen gestellt und darauf Antworten bekommen. Nur so kann man als junger Mensch ja auch was lernen und durch kritische Fragen kommen bekanntlich neue Erkenntnisse. Und erst, wenn ich etwas wirklich verstanden habe, kann ich auch Kritik äußern. Daher halte ich mich mit Wertungen zum Thema zurück.
Und wo Intoleranz auftaucht habe ich im ganzen Thread noch nicht gefunden.

Noch eine Sachinfo am Rande AA messen "Schielen" ohne Fusionsanreiz, MKHler messen "Winkelfehlsichtigkeit" mit Fusionsanreiz. Ist also doch irgendwo ein Unterschied...

Gruß Lucccy

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Hallo daja!

Es ist so daß wir jeweils ein Netzhautbild im rechten und eins im linken Auge haben. Vom Gehirn werden diese beiden Bilder nun übereinandergelegt und somit zu einem Seheindruck verschmolzen. Das wird als Binokularsehen oder besser gesagt erstmal als binokulares Einfachsehen bezeichnet. Damit nun noch uneingeschränktes räumliches Sehen (3-D) stattfinden kann, müßen die Bilder in beiden Augen zentral, also in der Mitte der Netzhautgrube abgebildet werden. Das ist erstmal die Grundvorraussetzung. Die ganze Wahrheit ist etwas komplizierter und hier über das Internet schwer zu erklären. Damit nun die Bilder in beiden Augen zentral abgebildet werden können müßen natürlich auch beide Augen das gleiche Objekt anfixieren. Sprich beim Blick in die Ferne müßen die Fixierlinien beider Augen parallel zueinander stehen. Und nun unterscheidet man zunächst zwischen Heterophorie (latentes Schielen) und Heterotropie (manifestes Schielen). Bei beiden weicht die Ruhestellung der Augen von der Parallelstellung ab. Nur der Heterophoriker ist in der Lage diesen Ruhestallungsfehler durch die äußeren Augenmußkeln auszugleichen und somit binokulares Einfachsehen und sogar räumliches Sehen herzustellen. Beide Augen sind also am Sehprozess beteiligt. Der Heterotrope kann das nicht. Er kann also immer nur mit einem Auge sehen. Wenn überhaupt! Und damit auch kein binokulares einfachsehen und schon gar kein räumliches Sehen herstellen. Denn dazu müßen nunmal die Netzhautbilder beider Augen gleichzeitig verarbeitet werden. Soweit sind sich auch Augenärzte und Augenoptiker einig. Die Theorie der MKH sagt nun daß ein Heterophoriker seinen Stellungsfehler nicht soweit ausgleichen muß daß er in der Mitte de Netzhautgrube abbildet, sondern es reicht wenn er in einen bestimmten Bereich (Toleranzbereich) nahe dem heran kommt. Dieser Toleranzbereich wird normalerweise für das räumliche Sehen genutzt. Das heißt er kann somit auf jeden Fall binokular einfach abbilden. Aber das räumliche Sehen ist dann eingeschränkt oder gar nicht vorhanden. Und wenn dieser Fall nun eben eintritt, daß er also nicht zentral, aber innerhalb eines bestimmten Toleranzbereiches abbildet und somit binokulares Einfachsehn herstellt spricht man von Winkelfehlsichtigkeit. Winkelfehlsichtigkeit ist also so zusagen der sensorische Teil einer Heterophorie. Und dieser Teil wird bei der MKH mit berücksichtigt. Viele Ärzte bezweifeln wie gesagt daß es ihn gibt. Auch neuste Studien von Augenoptikern lassen zumindest einen Zweifel zu. Die Erfolge der MKH sind jedoch nicht zu leugnen!

Gruß

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Entschuldigung , ich wollte damit sagen ich habe eine andere Form der Optometrie kennengelernt. Das damit jemand Geld verdienen soll ist mir ganz klar.Noch dazu wüsste ich niemanden der es mehr verdient hätte. Und das ist auch wirklich kein Streitpunkt. Nur hat ja Verhaltenensoptometrie nichts mit einer Prismenbrille zu tun. Auch hier wird von Winkelfehlsichtigkeit gesprochen,ich weiß warum , und wenn es zum Ziel führt ist das auch ok. Aber warum beharren auch Optiker dann darauf das Ihre "Behandlungsmethode" die einzig wahre ist. Warum ist es so schwer sich vorzustellen das etwas anderes besser sein könnte,z.B. Visualtraining. Warum lehnen AA die Verordnung von Prismen oft ab? Weil die Stärken immer weiter ansteigen? Das z.B ist wirklich kein Geheimnis mehr. Ist es wenn man sich dem Wohle ,gerade von Kinderaugen verschrieben hat nicht möglich in mehr als eine Richtung zu denken. Ich z.B. kenne einen Optiker der Irlenscreener ist (einer doch etwas vage Theorie finde ich) und es ist auch hier zu verstehen, das er (nicht böse sein) sein Wissen zu Geld macht. Ich finde es nur sehr schade, das Optiker sich einerseits über zu einseitige Behandlunge der AA beschweren ,ihre Berufskollegen und deren Konzept weder hinterfagen noch tollerieren sondern darauf bestehen(wie Ihr auf Prismenbrillen). Gäbe es nicht zum besten unserer Gesundheit die Möglichkeit auf die verschiedenen Ansätze hinzuweisen, uns als Patient für so mündig zu halten dann selbst zu entscheiden anstatt sich ganz und gar Mkh zu verschreiben. Noch mal WWIR sind froh und sehr dankbar unser Training gemacht und auch bezahlt zu haben. Das war besser als jede Therapie.

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Daja,

nehme bitte folgendes einfach hin
Wir, die wir MKH praktizieren, lehnen das Visualtraining nicht ab. Wir bestehen aber auf kompletter binokulare Korrektion, bevor das Visualtraining einsetzt. Wozu soll ich trainieren, wenn das Defizit noch vorhanden ist.
Oft stellt sich aber dann heraus, daß das Visualtraining nicht mehr erforderlich ist. Aber gerade dann, wenn die Prismenbrille keinen ausreichenden Erfolg bringt, ist Visualtraining eine gute Ergänzung.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Danke, Eberhard!

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers hannah2206
Verbunden: 9. September 2005 - 0:00

Original erstellt von Michael.82
Hallo daja!

"Damit nun die Bilder in beiden Augen zentral abgebildet werden können müßen natürlich auch beide Augen das gleiche Objekt anfixieren."

Wenn kein manifestes Schielen vorliegt, tun die Augen das ja auch. Durch den Augenabstand ergibt sich aber für das rechte und linke Auge ein unterschiedliches Bild, dass dann im Normalfall vom Sehzentrum zu einem dreidimensionalen verschmolzen wird.

"Sprich beim Blick in die Ferne müßen die Fixierlinien beider Augen parallel zueinander stehen."

Wie gross muss denn die Ferne für diesen Fall sein? Parallelen schneiden sich nie, oder wenn, dann nur im Unendlichen (Mathematik, 7. Klasse). Ein scharfes, dreidimensionales Bild kann nur dann entstehen, wenn sich die Fixierlinien genau an dem Punkt schneiden, an dem sich das fixierte Objekt befindet. Und die Probleme beim manifesten, aber auch beim latenten Schielen ergeben sich ja physikalisch-mathematische betrachtet deshalb, weil sich die Fixierlinien entweder immer (manifestes Schielen) oder nur zeitweise (latentes Schielen) eben nicht genau im Punkt des fixierten Objekts schneiden, sondern vor dem Objekt (dann müsste ein Innenschielen vorliegen) oder hinter dem Objekt (was eigentlich nur bei einem Aussenschielen vorkommen kann - rein mathematisch betrachtet).

Kann man sich aber auch ganz leicht auf einem grossen Blatt Papier aufmalen.

Soviel zu parallelen Fixierlinien "in der Ferne".
Was in diesem Beitrag -vielleicht- gemeint war, war ja wohl, dass die Augenstellung beim Blick in die Ferne parallel sein sollte, mit den Fixierlinien hat das aber nun rein gar nix zu tun
Viel Spass noch bei weiteren Disputen.


Bild des Benutzers Monoxid
Verbunden: 16. Februar 2005 - 0:00

Hallo allesamt!

ZitatOriginal erstellt von hannah2206
Wie gross muss denn die Ferne für diesen Fall sein? Parallelen schneiden sich nie, oder wenn, dann nur im Unendlichen (Mathematik, 7. Klasse).


Das würde mich auch interessieren! Gibt es eine Entfernung, ab der die Optik auf unendlich schaltet, die Augen also tatsächlich in Parallelstand gehen, oder bleibt stets eine minimale Konvergenzstellung erhalten?

ZitatOriginal erstellt von hannah2206
Und die Probleme beim manifesten, aber auch beim latenten Schielen ergeben sich ja physikalisch-mathematische betrachtet deshalb, weil sich die Fixierlinien entweder immer (manifestes Schielen) oder nur zeitweise (latentes Schielen) eben nicht genau im Punkt des fixierten Objekts schneiden


So weit ich das verstanden habe, schneiden sich die Fixierlinien auch bei vollkommen gesunden Augen fast nie, schon allein aufgrund des permanenten und völlig natürlichen Augenzitterns. Es genügt, wenn sie sich "fast treffen", also dem Fixierpunkt nahe genug kommen. Aber selbst bei ruhigem Blick bleibt dieser Fixierlinientanz.

Monoxid

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo,

leider kommt Ihr auf dieser Tour nicht weiter, da die Sache die Ihr angepackt habt, weit komplexer ist.

Zur Praxis der MKH bei augengesunden und gut eingestellten Probanten
Es gibt hier eine Übereinstimmung der Seheindrücke der Testdias in der Ferne und auf die Nähe! Also sowohl bei einer Parallelstellung der Augen, wie bei Konvergenzstellung im Nahbereich.

Gibt es Abweichungen, haben diese häufig Ihre Ursache in noch nicht idealer Zusammenarbeit, einer Fixationsdisparation(FD), oder es gibt eben Ursachen, die organisch bedingt und abklärbar sind.

Man kann WF eigentlich in jeder Entfernung prüfen. Die Ferne (ab 5-6 m) bietet sich deshalb an, da hier die Akkomodations- und Konvergenzeinstellung des Augenpaares vernachlässigbar gering bleiben und als Parameter nicht zusätzlich berücksichtigt werden müssen. Außerdem ist diese Entfernung in vielen Räumen nutzbar, bzw. über Spiegel einrichtbar.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Bitte Eberhard, wer sagt das es nicht besser ist zu üben um dann gar keine (Prismen)Brille zu brauchen? Wenn ich das in nur einem Jahr erreichen kann und sich mein Sehvermögen,z.B. um zwei Dioptrie bei uns verbessert, denke ich das es das allemal wert ist.

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Daja,
weil Du dann mit dem Üben nicht mehr aufhören darfst. Erzähle mir nicht, daß Du Dein Leben lang Visualtraining machen willst und kannst. Denn darauf zielt es ab. Sicher gibt es immer wieder eine beschwerdefreie Zeit. Aber wenn die Wirkung des Übens nachlässt....

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Doch erzähl ich dir . Es gibt zu Langzeitwirkung des Visualtraininga sogar eine Diplomarbeit der Fachhochschule Jena, die genau das belegt. Sicher kann ich nicht in zwei Monaten einen bleibenden Erfolg erzielen ,aber das wird auch kein Optometrist behaupten. ber durch Übungen zu allen Teilbereichen des Sehens(Augenbewegungen, Winkeleinstellung,Akkommodation,Visualation)bleibt ein dauerhafter Erfolg. Das ist unter anderem ein Grund weswegen z.B. die Augenärzte aufgegeben haben. Hier wurden oft nur Übungen zu einem Teilbereich angeboten. Im übrigen wird diese Form der Optometrie bereits seit 1950 in den USA erfolgreich praktiziert.

Bild des Benutzers MatthiasM
Verbunden: 7. Mai 2003 - 0:00

Hallo Daja,

könntest Du mir einen Quellenhinweis für die Diplomarbeit aus Jena geben.Das Thema interessiert mich brennend, weil ich gerade selbst ein Visualtraining absolviere.

Gruß,

Matthias

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Kann ich leider nicht .Eingereicht wurde sie von Michaela Friedrich. Ich hab Sie von der Optikerin meines Sohnes bekommen und kopiert. Frag doch einfach mal, obwohl sehr spannend ist so eine Diplomarbeit nicht . Es sind viele Zahlen über die Entwicklung zweier Gruppen mit und ohne Visualtraining.Versuch es doch vielleicht direkt bei der WVAO.

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Ich war bei einer Vorstellung der Arbeit dabei.
Mir ist gerade durch die anschließende Diskussion aufgegangen, wie kritisch Übungen sein können, wenn sie falsch angewandt werden. Und wie Erfolge in Teilbereichen gerne "unbewertet" auch auf andere Bereiche von Binokularstörungen übertragen werden, was aber nicht statthaft ist.

So gibt es bekannter Weise Störungen im Konvergenzverhalten, die sich gut trainieren lassen und Störungen, die beim Training weitaus resistenter reagieren.

Meine Entscheidung wurde gerade durch die Vorstellung dieser Arbeit für mich prsönlich gefestigt
KORREKTION bleibt die Empfehlung!

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Warum ist das nicht statthaft, und kannst du mir bitte gezielter schreiben was "unbewertet auf andere Bereiche von Binokularsehen übertragen"heißt. Und bitte , es wäre nett, wenn das ohne Fachchinesisch ginge.Danke!!

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Nur ganz, ganz kurz,

Welche Fachwörter wurden nicht verstanden?

Ein Augenpaar hat wenig Probleme nach innen zu konvergieren (zur Nase hin, dies kann man gut üben!). Es ist dagegen unphysiologisch und kaum durch Training zu stabilisieren, wenn Störungen nach außen hin (also divergente Stellungen) stabilisiert und erreicht werden sollen (ESO-WF), kritisch ist auch immer die Höhenabweichung, die viel leichter durch eine Kopfschiefhaltung kompensiert wird (an dieser therapieren wiederum viele verschiedene Ansprechpartner).

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Danke ,so hab ich alles verstanden, möchte aber dazu sagen, dass gerade die Höhe bei uns gar kein Problem war. Wenn ich es richtig verstanden habe (und wir haben 1 Jahr geübt) übt man immer wieder beide Augen nach innen und nach aussen zu "schieben". Nie nur in eine Richtun. Und was ich noch gerne gewusst hätte Mein Sohn hat jetzt eine räumliche Wahrnehmung , trotz eines noch verbliebenen Winkels. Welchen Sinn würde da eine Prismenbrille machen?

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo daja,

wenn dein Sohn keine Symptome zeigt, die durch seinen verbliebenen Schiel:wink:el entstehen können, muß keine Prismenbrille gemacht werden.
Sind aber Symptome da, wie Kopfschmerzen, Unscharfsehen(auch mit bester normaler Brille),Lichtempfindlichkeit, Nackenbeschwerden, auch Bauchschmerzen, Schwierigkeiten in der Schule Buchstaben verdrehen, Reihenverwechseln, falsch von der Tafel abschreiben, ein unruhiges Schriftbild und einiges mehr, kann die Prismenbrille sicher hilfreich sein.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Nochmal zu den Übungen zurück.

Bei einer Eso-WF treten oft Störungen in der Konvergenz (Naheinstellung) der Augen auf. Diese lassen sich gut trainieren.
Mögliche Störungen / Befindlichkeiten im Fernsichtbereich (Augen müssen nach außen gezogen werden), bleiben dagegen oft übungsresistenter. Aber beides hat die gleiche Ursache!

Natürlich wird die Flexibilität in jede Richtung trainiert. Aber das individuell ausgewählte Trainingsprogramm muss unbedingt auf die optometrisch ermittelten Schwachpunkte abgestimmt sein und gerade diese zu kräftigen suchen.

Das hier einiges im Argen liegt, ist ein oft verschwiegenes, aber sehr wohl bekanntes Problem. Dies liegt auch darin begründet, dass manche Störungen (z.B. Höhen-WF) sich nicht als solche offenbaren, sie werden kompensiert.

Erst die klassische MKH macht diese sichtbar, korrektionszugänglich und damit ausgleichbar. Sehen wird so ohne notwendige Kompensationsmechanissmen letztlich immer noch anstrengungsfreier, sowie reaktionssicherer und -schneller.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Lieber Paul lieber Eberhard, scheint ein endlos Thema zu sein.Den genauen Schiel:wink:el misst man doch durch Prismen? Das hat mein Sohn vor seiner OP, beim Augenarzt, und auch bei unserer Optikerin gemacht. Was ist jetzt der Unterschied zu MKH. Zweitens, die "Symtome (Lichtempfindlichkeit...) die du anführst um eine Prismenbrille zu benötigen ,sind dieselben die wir vor unserem Training hatten .Jetzt fast nicht mehr, aber ich kann doch auch nicht davon ausgehen ,dass mein Sohn in einem Jahr seine kompletten Erfahrungen im Kopf gegen andere austauscht, nur ,weil er sie jetzt erst "klarer "sieht? Gerade Lichtempfindlichkeit, Buchstabendrehen, schlechtes Schriftbild, sind nun auch noch Dinge die Optiker als "Irlen Syndrom " behandeln. Dieses Übermaß an Angebot macht doch irgendwie ,gerade wenn man selbst betroffene Kinder hat auch ein bisschen Angst, dem falschen zu glauben. Die logischte Erklärung hat für mich immer noch das Visualtraining geboten.Kinder sind dann überhaupt das nächste Stichwort. Etwas was mir immer wieder auffällt ist, dass egal ob Irlen, Training oder MKH die beschriebenen Symtome sich doch sehr ähnlich sind . Seht Ihr einen Zusammenhang zwischen LRS, Legasthenie oder ADS mit Sehstörungen?
Und natürlich möchte ich noch etwas zum "individuell abgestimmten Training" sagen.
Ich denke es kommt immer ,und egal in Welchem Zweig darauf an, jemanden zu finden der sein Handwerk versteht. Ich denke allerdings, dass dieses Training so erfolgreich ist weil alle Teilbereiche des Sehens trainiert werden, aber selstverständlich ist jade Übung auf das jeweilige Kind und dessen Sehverhalten abgestimmt. Und gerade weil die Schwächen ausgeglichen werden und die anderen Bereiche auch angesprochen werden kann das Kind sie in seinem Alltag unbewußt anwenden. Es merkt aber auch wenn sein "Sehen" nicht stimmt und kann es bewußt korrigieren.Augenärzte haben so etwas ja aufgegeben. Hier wurde immer nur versucht einzelne Schwachpunkte auszugleichen, und das hatte keinen dauerhaften Erfolg. Im übrigen ist mir bei der Durchsicht meiner Info- Broschüre des Visualtrainings, durchaus der Hinweis auf die Behandlung von Winkelfehlsichtigkeit durch Prismenbrillen aufgefallen. Eins würde mich aber noch interessierengehört MKH zur Standardausbildung eines Optikers?

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Daja,

ich sehe einen Zusammenhang zwischen Winkelfehlsichtigkeit, LRS und ADS(H). Ich behaupte sogar, daß von 10 anerkannten LRS-Kindern nur eines wirklich den entsprechenden Gen-Defekt hat und die anderen Probleme mit den Augen oder auch Ohren.
Zu dem Unterschied Prismenmessung bei Augenärzten, auch leider vielen Augenoptikern und dagegen MKH möchte ich nur sagen, daß die Methode entscheidet, welches Ergebnis ich habe. Es ist in diesem Forum schon oft darüber geschrieben worden. Nutze bitte die Suchfunktion.

MKH gehört leider noch nicht an allen Schulen zur Standardausbildung, aber es wird besser. Ausserdem ist das Seminarangebot reichhaltig und wer das annimmt, bleibt am Ball. Visualtraining wird nur in Seminaren vermittelt. Daran sehe ich nichts negatives.

Nochmal zu dem Erfolg oder Misserfolg von Visualtraining.

Bei mir war ein 10-jähriger Junge, der wegen starker Schulprobleme bei einem Augenoptiker war, der Visualtraining durchführt. Eine prismatische Korrektur, auch eine normale Brillenkorrektur sei nicht erforderlich. Das Kind hat ein halbes Jahr trainiert und es ist bisher keine Besserung eingetreten.

Die Mutter wurde skeptisch und kam zu mir.
Ich stellte eine leichte Übersichtigkeit fest und eine geringe WF, knapp 2 cm/m.

Nach meiner Erfahrung sind gerade die schwachen Werte die, die die meisten Probleme machen. Ich werde berichten, wie es weiterging.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Leider finde ich da schon wieder einen Widerspruch. Unsere Orthoptistin hat nämlich behauptet, dass man mit dem Training vielleicht kleine Winkel aber nice größere ausgleichen könnte.
Allerdings sagt unser Optikerin das selbe zu Legasthenie und Lrs. Gibt es dazu irgendwo anerkannte Literatur?

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Daja,

suche Dir mal bei www.ivbv.org die entsprechenden Artikel heraus, besonders die von Jan Dominiczak, "besser Sehen-besser lernen". Es ist eine PDF-Datei.
Jan Dominiczak ist kein Optiker oder Augenarzt, sondern Lehrer.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Also den Versuch Lehrer für das Thema zu begeistern hatte ich schon. Mit sehr mäßigem Erfolg . Weigstens wurden die Grundforaussetzungen dafür geschaffen das ein Kind beide Augen benutzen kann. (Änderung der Sitzordnung). Aber wissen will das lieber keiner . Allerdings würde mich noch interessieren wie du zu dem Begriff "Visuelle Wahrnehmungsstörung" stehst.Hat auch das etwas mit WS zu tun? Oder ist das etwas komplett anderes?

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Daja,
entschuldige, wenn ich wieder ein Fachwort eingefügt habe. Ich habe allerdings nicht gedacht, daß es zu Missverständnissen führen kann.
Visuelle Wahrnehmungsstörungen haben mit WF zu tun.
Ein Beispiel
Kinder, die nicht in der Lage sind, schnell vom Heft zur Tafel umzuschalten, prägen sich häufig falsche Wortbilder ein, weil sie nicht an die richtige Stelle im Heft oder an der Tafel schauen. Aber Lese mal den Artikel, dann wirst Du vieles verstehen, was ich meine.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Warum so gereizt? Wahrnehmungsstörung ist doch auch wieder so eine " Grenzdiagnose". Warum wird es in der Medizin nicht verwendet? Kein Arzt wird diesen Begriff als Diagnose stellen. Das tun dann wieder Ergotherapeuten. Was aber mit den Kindern die nicht typisch "ergotherapierbar" sind? Und was verschlingt das alles an Geldern. Die bauen um das "kaputte" System Auge herum. Das hilft wieder keinem. Bezeichnend für diese endlos Geschichte ist wohl der Satz" 90% der Kinder mit Teilleistungsschwächen (LRS...) leiden an Wahrnehmungsstörungen, und die sind während der gesammten Schulzeit auf diese Therapieform angewiesen!" Nur mal als Anhaltspunkt Eine solche Stunde kostete vor 4 Jahren 75 DM. Schule dauert zehn Jahre und wenn das nicht reicht hilft noch ein bisschen Psychotherapie. Abgesehen von dem Zeitaufwand den diese Kinder betreiben müssen ( von dem du dir entschuldige, keine Vorstellung machen kannst) , dann rede ich von gestohlener Kindheit, damit sich viele an unseren medizinischen Fachidioten eine goldene Nase verdienen. Mir fällt das leider sehr schwer, mein Kind ist einmalig und tausend andere auch.Wenn es bei all dem Aufwand den WIR ohne Fachkentnisse betreiben, weil die Kinder das wichtigste für uns sind und helfen wollen ,dann kommst du der den Begriff WAHRNEHMUNGSSTÖRUNG nicht einmal erwähnt hast un reitest darauf herum. Toll! Wenn das was du machst allerdings so blendend funktioniert, warum zahlt dann die Krankenkass in den meisten Fällen nicht. Wenn es dir nicht zu viel Mühe macht wäre eine Antwort nett. Sauer werden kann ich mittlerweile auch , blöde Sprüche hatte ich den letzten Jahren schon zu of.

Bild des Benutzers Lucccy
Verbunden: 31. Dezember 2002 - 0:00

Hallo,

auch wenn ich nicht den ganzen Thread aufmerksam gelesen habe, habe ich eine Frage an Dich, daja stellst du diese kritischen Fragen auch den Ärzten und Therapeuten denen Du begegnest? Liest Du Dir die Quellen durch, die Dir hier genannt werden?
Und nicht zuletzt würdest Du so, wie Du hier Deine Antworten schreibt, auch einem Menschen antworten? - Ich lese hier oft Entschuldigungen von den anderen (z.B. Eberhard) und Du schreibt von blöden Sprüchen...

Sorry, aber das musste ich mal loswerden.
Meine E-Mail-Adresse findest du auch im Profil, wir wollen den Thread ja nicht zu sehr abschweifen lassen.

Lucccy

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Daja,

was ist los? Ich bin doch gar nicht gereizt. Auch meine Antworten entbehren einen solchen Zustand.

Es ist genau das, was Paul-Gerhard Mosch und ich immer wieder sagen Bei Teilleistungsstörungen in der Schule sollten vor allen anderen Therapieversuchen die Augen und die Ohren geprüft werden. Das liegt auch in den Händen der Eltern. Ich verstehe selbst nicht, warum die Schulpschylologen diesen Weg nicht gehen (wollen). Zum Glück sind einige Ergotherapeuten heute auf dem Wissensstand, daß sie zusätzlich zur Therapie eine Augenuntersuchung verlangen und auch an Augenoptiker wegen MKH verweisen.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Ich möchte nicht vom Thema abweichen ,aber das Thema ist wohl sehr umfangreich. Also erstens einmal habe ich sehr wohl eure als auch andere Quellen bemüht. Leider klaffen ziemlich große Lücken in der Beurteilung der von Euch angewandten Methode.Da gibt es wohl sehr verschiedene Ansichten. Das ist zumeinen,dass es diese Methode schon seit 40 Jahren gibt, und sie auch bekannt ist, bei Ärzten, Therapeuten und Krankenkassen. Zum Verglei Die Anerkennung von Akkupunktur und deren Finanzierung durch die Krankenkassen hat gerade einmal 10 Jahre gedauert. AÄ verweisen darauf( im übrigen auch andere Optiker) das diese Messmethode nur subjektive Ergebnisse bringt und stark vom "Zustand" der Testpeson abhängt. Ergebnisse mit zeitlichem Abstand könnten zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen führen.Um auf den Punkt meiner ersten Anfrage in diesem Forum zurückzukommen, es gibt da wohl AÄ die behaupten,dass durch tragen einer Prismenbrille bei WF oft eine Schielop notwendig würde. (Vielleicht doch nicht nur Lichtbrechung). Einer der Gründe warum die KK die Kosten nicht übernimmt.Im Übrigen lehnen AÄ Prisemenbrillen wohl nicht in allen Fällen ab, sie untersuchen wohl nur einschließlich MKH noch mit anderen Methoden. Ein großes Problem habe ich auch noch mit der von euch angeführten Seite ivbv. Durch das Tragen eurer Brillen wird man wie durch Zauberhand ein besserer Schüler? Also spätestens hier hätten Euch seit Jahren Eltern Lehrer und Kinder die Füsse geküsst.Solche pauschalen Aussagen. Das sind doch Hoffnungen die Ihr gar nicht erfüllen könnt. Mein Sohn hat genau diesen Test gemacht. Und wieder etwas das nicht stimmt . Er hätte auch mit einer Prismenbrille keine RÄumliche Wahrnehmung bekommen. Bei Euch hört sich das aber an als wäre die PB die Lösung für jeden.
Ein so komplexer Vorgang wie das Sehen hat Einfluß auf so viele andere Bereiche ,da erscheint mir eine Wunderheilung und große Versprechungen ein bisschen sehr übertrieben. Und das mit Kindern die ohnehin schon genug Probleme haben. Womit wir beim nächsten Thema wären . Ärzte und Therapeutn habe ich so viele aufgesucht und meinem Sohn Kindheit in großen Stücken geklaut. Vielleicht ein Grund nicht an Wunderheilung zu glauben.
Und ja ich habe aus lauter Verzweiflung (6Jahre Ergotherapie ,Psychatrie, Ärzte AÄGesundheitsamt und noch einiges mehr) irgendwann so mit diesen Leuten gesprochen. Wut kann man nicht immer im Zaum halten wenn so gar nichts hilft.

Bild des Benutzers Monoxid
Verbunden: 16. Februar 2005 - 0:00

Hallo daja!

Manchmal stolpert man über Aussagen, bei denen man den Drang verspürt, sie zu kommentieren. So wie jetzt, okay?

ZitatOriginal erstellt von daja
Ein großes Problem habe ich auch noch mit der von euch angeführten Seite ivbv. Durch das Tragen eurer Brillen wird man wie durch Zauberhand ein besserer Schüler? Also spätestens hier hätten Euch seit Jahren Eltern Lehrer und Kinder die Füsse geküsst.Solche pauschalen Aussagen.


Pardon, wo genau finden sich solche Aussagen? Ich bemühe mal einfach dieses Faltblatt "Informationen für Eltern", das es auf der von dir erwähnten IVBV-Seite zum Download gibt ( http://www.ivbv.org/PDF-Dateien/Internes/Faltblatt%20(Kinder).pdf ). Da impliziert schon der Titel, dass Prismenbrillen bei :wink:elfehlsichtigen Kindern mit typischen Beschwerden helfen können, also keineswegs bei bloßen schlechten schulischen Leistungen von Nutzen seien. Diese Beschwerden werden benannt, worauf sich die Bemerkung anschließt, dass diese eben durch die WF ausgelöst oder verstärkt worden sein können (man achte auf das 'können'). Ferner steht im Abschnitt "Was nicht erwartet werden kann" "Erwarten Sie Erfolg nicht in Tagen oder Wochen, sondern in Monaten oder vielleicht sogar erst in Jahren."

Wo bleibt da die Zauberhand?
Monoxid

Bild des Benutzers KerstinEP
Verbunden: 24. August 2004 - 0:00

Und manchmal muß man vielleicht lernen, egal ob als Mutter, als Betroffene, als Ärztin, Therapeutin, Optiker oder sonst was, dass eben nicht gegen alles ein Kraut gewachsen ist und wir eben nicht alles heilen, lindern oder therapieren können.

Manchmal tut man einfach besser daran zu akzeptieren wie es ist. Oft lösen sich Probleme dann von alleine.

Und manchmal ist gar nicht das "auffällige" Kind das Problem - sondern wir sind es...

Da helfen weder Ritalin, Sehschulen, oder Prismenbrillen...

Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Da steht auch geschrieben( Vielleicht auch andere Seite zum Thema) "Oft verschwinden die Beschwerden und Probleme innerhalb kurzer Zeit". Genau das halte ich für gefährlich.Und glaubt mir ich könnte mir auch eine schönere Beschäftigung für meinen Sohn vorstellen und weil ich heute sehr gut mit dem leben kann, was ihm kein Ergoherapeut(Während der gesammten Schulzeit, wenns nach dem Psychiater gegangen wäre)je beigebracht hat, lassen wir das auch heute. Aber sagt Ihr solche Sätze vor während oder nach euren Messungen , das man manches eben hinnehmen muß?!

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo daja,

Du kannst mir glauben oder Du lässt es sein, aber ich verspreche nicht das Blaue vom Himmel, wenn ich Kindern Prismenbrillen verordne, pardon, ich bin ja kein Arzt, und darf nicht verordnen, ich mache sie (die Brille) einfach. Die Eltern werden genauestens informiert und wenn sich dann, wie bei 80% der Fälle, Verbesserungen einstellen, freue ich mich darüber genau so wie die Eltern und die Kinder. Ich behaupte aber niemals, daß es so sein muß. Und seltsam, es hat noch kein Mensch,dem ich die IVBV-Infos gegeben habe, den Anspruch auf vollkommene "Heilung" vorgetragen. Wieso auch, die Texte sind nicht so zu verstehen, ausser man will sie missverstehen.
Es tut mir sehr leid, daß Deinem Kind noch nicht geholfen wurde, aber manchmal steht man da und weiß nicht weiter.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers KerstinEP
Verbunden: 24. August 2004 - 0:00

Ich glaube, das Problem ist auch ein gesellschaftliches. Ich meine das nicht nur für dajas Kind, ich erlebe das auch tagtäglich.

Ich bin sicher, bei einem anderen Kinderarzt hätte ich längst ein Rezept für Logo und Ergo in der Tasche. Wenn es nach dem Kindergarten ginge, wäre mein Sohn vermutlich in psychiatrischen Klauen (er näßt ein) und man hat mir ausserdem zwei mal eine Hormontherapie angeboten (gottlob widerwillig, vermutlich müssen sie das).

Manchmal macht mich das sauer.

Alles was nicht 100%ig in die Norm paßt wird sofort pathologisiert und vertherapiert. Ergo ist der Renner im Moment. Augenärzte kleben lieber Jahre lang ab und machen Sehschule mit mehr oder weniger lohnendem Erfolg. Die einfachen Sachen werden ignoriert.

Zappelkinder sind als hyperaktiv abgestemelt und kriegen ebenfalls Psychopharmaka und/oder jede Menge Homöopathischer (!) Globuli eingetrichtert.
Eine ganze Generation von Kindern wird pathologisiert!

Nur wenige überlegen offenbar, ob unnormal nicht normal sein kann...
Mein Kind z.B. ist ein Trennungskind. Wäre es nicht unnormal, wenn es überhaupt nicht darauf reagieren würde? Ich jedenfalls werde ihm Zeit lassen, seine innere Wunden zu heilen und nicht mit Hormonen und Psychiatern seine Kindheit zusätzlich gefährden. Das heißt nicht, dass wir nichts tun.

Ist es in einer Zeit von Computer, Internet, Englisch-im-Kindergarten-lernen, einem Wochenplan voller Ergotherapie, Logopädie, Hochbegabtenförderung, musikalischer Früherziehung, Judo und Ballett logisch, wenn ein mit gerade 5 Jahren eingeschultes Kind zappelig wird? Ist nicht auch ADS ein Stück "normal"?

Ein Kind, was nicht mit 2 Jahren ganze Sätze spricht, kriegt Logopädie. Die Lernstandserhebungen der Grundschulen dienen nun dazu, Kinder mit unzureichenden Deutschkenntnissen zu einem Deutschkurz zu "verpflichten"...

Warum lassen so viele Mütter sich den Instinkt aus den Händen nehmen?

Sorry, ich bin etwas abgedriftet. Aber das beschäftigt mich grade...

Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!

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