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Bild des Benutzers Marbi
Verbunden: 16. März 2011 - 17:51
1. Gleitsichtbrille - trotz Nachbesserung nicht optimal

Guten Tag,

bei mir (weibl, 45)  wurde inzwischen die 1. Gleitsichtbrille fällig u. ich bin nicht wirklich glücklich damit.

Zunächst meine Werte:

R: -1,5  -2,25 180° 1,25 PD 32,5

L: -2,0  -0,75 180° 1,25 PD 32,5

Rodenenstock  Prog. YoungLife Free L (Randlose Brille)

Die Werte für die Fernsicht entsprechen meiner bisherigen Einstärkenbrille (iScription-Gläser), die ich seit 2 Jahren habe, mit Ausnahme der Pupillendiszanz, die bisher mit 31,5 angegeben war.

 Vor knapp 3 Wochen habe ich meine Gleitsichtbrille bestellt u. mich nach Beratung durch meinen ortsansässigen Optiker (keine Kette u. seit Jahren meine Anlaufstelle) unter Berücksichtigung der noch geringen Alterssichtigkeit u. Preis-/Leistungsverhältnis für die YoungLife Free v. Rodenstock entschieden (andere Hersteller wurden mir nicht vorgestellt, bzw. es wurde gesagt, dass man nur mit Rodenstock arbeitet). Die relevanten Daten wurden mit Videoanalyse ermittelt, allerdings hat hier der Chef erst nach der Aufnahme den Sitz der Brille korrigiert.

Als ich die Brille zum ersten Mal abgeholt hatte, stellten sich nach kurzer Tragezeit heftige Kopfschmerzen ein u. ich ließ die Brille noch am gleichen Tag kontrollieren. Dabei wurde festgestellt, dass man beim rechten Auge eine geringere Korrektur versucht hatte (obwohl ich meine bisherigen Werte vorgelegt hatte) u. ein erneutes Nachmessen ergab die o.g. Werte. Also wurde ein neues rechtes Glas bestellt.

Einige Tage später konnte ich die Brille wieder abholen. Bei der Anprobe fiel auf, dass sie ziemlich schief saß, was die Mitarbeiterin versuchte zu beheben. Ganz gelang das nicht, ohne das Glas nochmal abschrauben zu müssen. Ich sollte das dann erstmal so probieren. Das tat ich dann auch am folgenden Wochenende.

Abgesehen vom schrägen Sitz musste ich zum scharfen Sehen in der Ferne den Kopf senken, was ziemlich unangenehm war. Montags habe ich erneut beim Optiker vorgesprochen u. auf das "Kopfsenken" hingewiesen und das die Lesefähigkeit des linken Auges schlechter als beim rechten wäre. Bei der Kontrolle stellte der Optiker fest, dass wohl irgendwas nicht richtig eingeschliffen sei (er nannte Werte von 21,4 sei richtig, 19 wären es oder so ähnlich). Nachdem beide Gläser auch mit unterschiedlichem Abstand vom Nasensteg angebracht waren, wurden nun noch einmal 2 neue Gläser bestellt.

Vorher wurde ich erneut mittels Videoanalyse vermessen - diesmal aber mit zuvor gerichteter Brillenfassung. Hierbei wurde meine Kopfhaltung beim "Geradeausschauen"  nach unten korrigiert.

Seit 3 Tagen trage ich die 3. Version. Die Brille sitzt gerade auf der Nase, das Lesen im Nahbereich und am PC ist im Grunde ganz ok, aber bei der Fernsicht habe ich meine Probleme. Ich habe immer noch das Gefühl, ich müsste den Kopf senken, um scharf zu sehen bzw. die Brille von den Augen wegzuschieben, damit ich auch seitlich scharf in der Ferne sehe (beim Autofahren wichtig - auch für den Seitenspiegelblick). Innerhalb eines Raumes ist das Problem nicht ganz so gravierend - da sitzt man meist und guckt mit den Augen schräg nach oben durch die Brille.  Im Freien oder großen Räumen/beim Einkaufen schwimmt alles irgendwie - so als müssten meine Augen erst den Durchsichtspunkt finden. Außerdem ermüden meine Augen viel schneller, ich habe leichte Kopfschmerzen u. das Gefühl, als würde ich die Augen immer leicht zusammenkneifen. Zur Entlastung schaue ich durch den oberen Glasrand u. "reiße" die Augen auf, das hilft kurzzeitig.

Mir ist zwar aufgefallen, dass ich scheinbar beim normalen Geradeausgucken den Kopf ganz leicht nach hinten neige (u. dann mit der Gleitsichtbrille unscharf sehe), aber hätte man das beim Ausmessen nicht berücksichtigen müssen? Dann müsste man doch bei geradem Kopf eher weniger Probleme mit dem Nahbereich haben. Es ist ja schon schwer sich in normaler Haltung im Laden vor diese Kamera aufzustellen, aber wenn meine natürliche Kopfhalten von den Mitarbeitern korrigiert wird, kann das doch sicherlich nicht Sinn der Sache sein. Den für mich gefühlt leicht gesenkten Kopf empfinde ich einfach als unnatürlich.

Beim Lesen habe ich das Gefühl, dass ich beim linken Auge das Glas ganz leicht nach links drücken müsste um ganz scharf zu sehen.

Ich finde Gleitsicht an sich prima (das Lesen fällt ja deutlich leichter als bisher) aber eine optimale Fernsicht ist mir um einiges wichtiger (insbesondere beim Autofahren u. im Freien).

Habe ich die falschen Gläser gewählt, wurden die Gläser wieder nicht richtig eingeschliffen oder ist das einfach nur Gewöhnungssache?

Obwohl ich ja selbst nichts für die bisher falschen Gläser kann, ist mir das doch gegenüber meinem Optiker unangenehm. Aber so richtig viel Vertrauen habe ich z.Zt. nicht: wie oft kann denn noch korrigiert werden? Ich befürchte dass man mich dann in die teuren Impressions-Gläser drängt, was nochmal 300 EUR zusätlich kosten würde.

Wer hat einen Rat für mich, bzw. auf was kann/muss ich den Optiker bzw. seine Mitarbeiter evt. zur Problembehebung ansprechen?

Vielen Dank u. sorry für die lange Ausführung.

 

 

Bild des Benutzers Nitram
Verbunden: 27. Februar 2011 - 12:52

Eine genaue Anpassung an die anatomischen Verhältnisse ist SEHR wichtig, um Wohlfühlen mit der Brille zu ermöglichen. Das ist vielleicht (noch) nicht optimal gelaufen.

Durch das Biegen der Brille (Sitz auf der Nase, Verbiegen der Bügel usw.) kann man noch einiges positiv beeinflussen.

Wenn Du den Kopf gegenüber Deiner entspannten Haltung deutlich senken musst, dann sollte versucht werden durch Anpassen der Nasenstege die Situation zu verbessern. Das "Tieferlegen" kann erstaunlich viel bringen.

Allerdings klingt es zusätzlich fast so, als wäre die Länge des Progressionskanals nicht besonders gut zur ausgewählten Gläserhöhe passend. Auch wenn man durch short-corridor-Gleitsichtgläser etwas verbessern kann: Ich finde Gläserhöhen unter 30mm bei Gleitsicht immer unpassend, erst ab 33mm beginnt meiner Meinung nach der Bereich "gut geeignet".

Aber es gibt immer auch Leute, die sich mit unkomfortabler Sicht anfreunden können, wenn die Brille nur einfach 'super-angesagt' ist. Geschmackssache.

Dass Du die Brille zum Lesen etwas schräg drücken möchtest, trotz geraden Sitzes, spricht natürlich eher für eine allgemein nicht ganz so optimale Zentrierung / Anpassung der Einschleifhöhen.

Da muss der Optiker wohl nochmal ran. An "zu billigen" Gläsern liegt's aber definitiv nicht, eher am handwerklichen Geschick des Optikers.

 

Zu Deiner Pupillen-Distanz PD:

Dieser Wert ist bei Erwachsenen ziemlich konstant, eine Änderung um einen ganzen mm pro Seite eher untypisch. Ich vermute mal, dass man es bei der Einstärkenbrille eben 'nicht ganz so genau' genommen hat. Bei Gleitsicht muss es dagegen auch wirklich genauer sein.

Aber die PD kannst Du selbst nachmessen:

Ich vermute, irgendwie kommst Du an einen digitalen Fotoapparat, und sei es auch nur die "Handy-Knipse".

Lass jemanden ein Foto von Deinem Gesicht machen aus einem Abstand von 1,5m, bei dem Du dir ein Lineal oder einen Gegenstand mit genau bekannten Abmessungen an die Stirn hältst. Am Computermonitor lässt sich dann mit ordentlicher Präzision die Pupillendistanz PD ermitteln. Wenn Du während der Aufnahme auf den Fotoapparat geschaut hast (Distanz 1,5m), dann ist deine Fern-Pupillendistanz PD um 0,5mm (+/-0,1mm) größer als die am Bildschirm abmessbare Pupillendistanz.

Wenn also Dein Pupillenabstand (Mitte-zu-Mitte) auf dem Foto im Vergleich zum bekannten Objekt als 62,0mm erscheint, dann ist PD=62,5mm (+/-0,1mm)

Zur Info:

Die typischen 0,5mm Differenz bei Erwachsenen ergeben sich aus den typischen anatomischen Abmessungen menschlicher Augen, der Distanz zwischen den Augendrehpunkten und der Distanz des betrachteten Objekts.

Bild des Benutzers Marbi
Verbunden: 16. März 2011 - 17:51

Hallo Nitram,

vielen Dank für die Rückmeldung.

Ich fürchte, dass "Tieferlegen" nicht so einfach sein wird, da der obere Rand der Gläser dann knapp oberhalb meiner Augen wäre. Außerdem hätte ich dann wieder mehr Probleme mit der Nah-Sicht.

Die Nah-Sicht ist bei mir z.Zt. gut, wenn die Brille ordentlich oben auf der Nase sitzt (so wie sie auch angepasst wurde), sobald ich die Lage z. besseren Fernsicht verändere, klappt's mit dem Lesen nicht so gut. So weit kann ich unten dann gar nicht mit den Augen durchschauen.

Die Pupillendistanz wurde bisher immer mit diesen Geräten gemessen, die vor die Augen gehalten werden u. man durchschauen muss. Bei den Gleitsichtgläsern wurde dann die Distanz mittels Bildanalyse gemessen. Allerdings wurden die ersten Gläser mit 32,3 u. 32,5 bestellt - also gibt es auch hier offensichtlich Messtoleranzen. Da der Optiker selbst früher mit der herkömmlichen Methode 31,5 gemessen hat u. nun die Abweichung gemessen wurde, scheint das aber für ihn kein Problem zu sein. Auf diesen Unterschied hat er mich leider nicht hingewiesen u. ich habe das auch erst durch den Brillenpass gemerkt.

Meine Brillengläser sind ca. 32 mm hoch - daran dürfte es demnach nicht liegen.

Meine alte Brille hatte diese iScription-Gläser u. war so optimal angepasst, dass ich sie oft nicht mehr wahrgenommen hatte. Kann es sein, dass dadurch die Augen "verwöhnt" wurden? Mein jetziger Optiker hält nicht viel von diesen Gläsern, da die Brille ja nicht immer gleich auf der Nase sitzt u. damit der Effekt aufgehoben werden könnte. Allerdings meinte er auch, dass ich aufgrund des hohen Visus' wohl zu den Menschen gehören könnte, die durch iScription tatsächlich eine verbesserte Sehleistung erzielen könnten. Das Argument des unterschiedlichen Sitzes hat mich dann überzeugt, so dass ich diesmal auf iScription verzichtet habe.

Ich komme wohl um eine weitere Anpassung nicht herum, bisher war es auch kein Problem u. der Optiker hat immer sofort reagiert. Kann mir aber kaum vorstellen, dass das ewig so weitergeht. Mir scheint, dass die Messergebnisse für die entsprechenden Einschleifhöhen sowohl von meiner eigenen Tagesform (man guckt halt nicht immer gleich) als auch von der Tagesform der jeweiligen Mitarbeiter abhängt.

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo,

 

wenn Du vorher optimierte I´scription-Gläser hattest, ist es klar, dass die Rodenstock-Gläser schlechter sind.

Besser wäre ein Gleitsichglas von Zeiss gewesen mit I´scription.

Gruß

Eberhard

Viele Grüße

Eberhard