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Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00
MKH - und seine daraus erzeugten prismatischen Korrektionen!

Hier stelle ich für die Forumnutzer einige wichtige Entscheidungskriterien, aber auch Unterscheidungskriterien, zu allgemein üblichen prismatischen Korrektionen zusammen.

 

Was MKH-Korrektion nicht ist:

- diese ist niemals ein rechnerisch ermitteltes (reduziertes) Endresultat!

- die Endresultate basieren nie auf Ergebnissen nur vom MKH-Kreuz- und vom senkrechten Hakentest. Dies könnte eine Variante von gezielter Unterkorrektion sein. Sensorisch kompensierte Anteile einer WF werden weitestgehenst und bewusst ausgeklammert. Über die Folgen einer solchen Massnahme sollte ein Kunde/Klient aufgeklärt werden.

- die Ergebnisse der Sehinformationen beider Augen bei einer prismatischen Korrektion basieren nicht auf Trennverfahren mittels Farbfiltern (z.B. Rot/Grün)..Diese können im Vorfeld aber Störungen im Binokularstatus aufdecken helfen. Für eine MKH-Messung sind diese bei der Werteermittlung aber ein Tabu!

Was beinhaltet eine MKH Messung auf Winkelfehlsichtigkeit:

- grundsätzlich sind alle vier Grundarten der MKH Bestimmung und deren Rücklauf unter Festhaltung der Teilergebnisse und der Nahwerteerfassung mittels Nahpolatest (dito) erforderlich. Bei Wertänderungen im Rücklauf oder beim anschließenden Nahpolatest ist eine Wiederholung des gesamten Ablaufes notwendig! Zeigt hierbei der Kreuztest stabile Nullstellung und Schwärzungsgleichheit, kann dies ein sauberes Abschlusskriterium darstellen, wenn der Erstdurchlauf einem Regelfall entsprach.

- Die volle Messbrillen-Wertekorrektion wird in die zu fertigende Korrektionsbrille integriert. Das allein dient dem Ziel einer MKH - Vollkorrektion* bei einer assoziierten Heterophorie (Winkelfehlsichtigkeit).

Richtlinien zur Anwendung der MKH

https://www.ivbs.org/fileadmin/user_upload/dateien/Richtlinien_10-2021_.pdf

* Die MKH-Vollkorrektion fand sich auch im Namen der IVBV (Internationale Vereinigung für Binokulare Vollkorrektion) wieder. Auf Veranlassung etllicher Mitglieder dieses Vereins, wurde nach dem Tode von Hans-Joachim Haase eine Namensänderung erwirkt und durchgesetzt. Die IVBS (Internationale Vereinigung für Binokulares Sehen) ist ab Juli 2012.der neue Name des Vereins. Hintergrund war die vermehrte Zunahme und dann die Durchsetzung für Teil-Korrektionen durch etliche Mitglieder, sowie die Eingliederung artfremder Techniken aus der Funktional-Optometrie (FO) und dem Visual-Training (VT) in den Leistungsumfang des Vereins. Ein weiterer Aspekt war es, die augenärztliche (opthalmologische) Sicht im Vokabular mit der MKH-Sicht (Augenoptik/Optometrie) zu verquicken, um Sprachbarrieren abzubauen. Dies Bild spiegeln die erweiterten Satzungen in den Auflagen (4+5) wieder.

Kurz zu mir, zusammen mit Eberhard Luckas (2023 verstorben) und Kerstin Harms haben wir im Jahr 2010 von der IVBV den Hans-Joachim-Haase-Preis* für unseren gemeinsamen Einsatz in diesem unabhängigen** Forum (Optometrie-Online) erhalten. Meine persönliche Mitgliedschaft hat sich nach der Umbenennung damals erübrigt.

Quellen:

*   https://www.ivbs.org/ivbs/hans-joachim-haase-preis/

** https://www.ivbs.org/ratsuchende/forum-binokularsehen/

Wichtig! Auch bei offenem Schielwinkel (Strabismus) ist die Messtechnik der MKH Messfelder äußerst wertvoll. Da hier aber individuelle Besonderheiten bestehen, kann hier keine Darlegung erfolgen. Auch in Grenzfällen (z.B. Mikrostrabismus) sind weitere und andere Verfahrensabläufe zu beachten. Hier gibt es spezielle Schulungen für Ärzte und sehr erfahrene Fachleute. Gerade dieses Forum wird durch Personen bereichert, die mit ihren Sehstörungen hier Hilfe suchen und nicht selten auch finden können.

Welche Skreeningteste (Vorteste) gehören mit zur Augenglasbestimmung?

Dieses Thema bedarf einer gesonderten Betrachtung.

 

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Screeningteste (Vorteste) einer AugenglaSehprobe Fern Nahsbestimmung!

1) Vorgeschichte (Anamnese)

Alter, Brillenträger, Befindlichkeiten allgemein, dito im Zusammenhang mit Sehanforderungen, Sehqualität Fern/Nah, Sonstiges

2) Prüfung auf Sehfähigkeit (Visus)

Sehprobe ohne Korrektion (sc) / mit Korrektion (cc); Bei Sehbeeinträchtigung (Lochtest), Komunikation: altersgerecht Kind/Erwachsener/ Analphabet / Testung: Einzelauge/ Beidäugig / Fern- und Nahsicht

3) Beidäugigkeit (Binokolarfunktionen)

Schielstörung: ja/ nein/ zeitweilig (intermittierend)

4) Blickfolgebewegungen der Augen bei Fixation (z.B. Lichtpunkt)

gleitende Blickfolgebewegung, sakadisch gehemmt, ruckelig, geblockt / (horizontal, vertikal, diagonal, quatratisch und frontal zur Nasenwurzel)

5) Abdeck-/ od. Zudeck- und Aufdecktest (Cover- Ancovertest)

Einzelauge (monokular) und Beidäugig wechselseitig Wichtig: Ferne und Nähe

6) Amsler-Card (Amsler-Gitter)

7) Farbsehtestung

Dirol Stereosehtestung

Geräte zur Sehtestung:

Bei Bedarf: Sehtestung für Führerscheine

Automatischer Refraktometer: objektive Sehtestbestimmung monokular

Screening Augeninnendruck

Screening Gesichtsfeld

Screening Hand-Ophalmoskopie

Betrachtung der lichtdurchlässigen Schichten des Auges und der Netzhaut auf Trübungen, Abweichungen vom Normal

Skiascopieverfahren zur Vorbestimmung von monokularer Fehlsichtigkeit

(sph. cyl. Achse) durch Licht(spalt)bewegung und Flackerpunkt

Spaltlampenmikroskopie des Auges

Eher selten in der Augenoptik / Optometrie anzutreffen sind bis heute

Hess-schirm zur Aufdeckung und Erfassung von Schielabweichungen und deren Beurteilung

OCR- Screening als Gesundheitsvorsorge für das Auge und Risikofaktoren des Herz-Kreislaufsystems

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)